Kreis 3 in ZürichUntermieter macht Wohnung zum Bordell
Eine 30-jährige Zürcherin weilt gerade auf Hawaii, als sie vom Treiben in ihrer Wohnung erfährt. Jetzt droht ihr die Kündigung.
Von ihren Nachbarn wird eine Zürcherin informiert, was sich vor und in ihrer Wohnung abspielen würde. Von «merkwürdigen Dingen» und leicht bekleideten Frauen ist die Rede. Die Zürcherin, die gerade für ihren dreimonatigen Sprachaufenthalt auf Hawaii aufgebrochen ist, kontaktiert ihren Untermieter, Heiko S., wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Der Deutsche sagt, dass alles in Ordnung sei und sich eine Freundin lediglich ausgesperrt habe.
Am Abend erhält die Mieterin jedoch einen Anruf von der Stadtpolizei Zürich. Sie hätten ihre Adresse in einem Sexinserat gefunden. In ihrer Wohnung spiele sich Widerrechtliches ab. Doch geräumt werden könne die Wohnung im Kreis 3 nicht. Die Polizei schreibt: «Die Polizei kann in Sachen Mietrecht keine Handlungen vornehmen, da dies eine zivilrechtliche Angelegenheit ist.» Da es sich in diesem Fall um einen Bordellbetrieb ohne Bewilligung handle, würde dies vom Stadtrichteramt mit «ein paar Hundert Franken» gebüsst werden.
Mieterin droht Kündigung
Die 30-Jährige sagt: «Nur schon beim Gedanken an dieses groteske Schauspiel kommen mir die Tränen.» Ein Freund will ihr helfen und die Wohnung mit einer Angestellten der Verwaltung besuchen. Dort treffen sie auf zwei Frauen und vermutlich auf einen Freier, der gleich wieder verschwindet, aber nicht auf Heiko S. Dieser, so schreibt er der jungen Frau, befinde sich gerade in Deutschland im Krankenhaus und sei nicht vor Mitte Januar zurück.
Für die Mieterin kommt es noch schlimmer: Sie wird gemäss «Tages-Anzeiger» von der Immobilienfirma abgemahnt. Es droht ihr zudem eine Kündigung, sollte sie nicht sofort etwas gegen den Untermieter unternehmen.