Bosnien und Herzegowina: Mindestens 21 Tote

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Unwetter auf dem BalkanErdrutsch begräbt Siedlung: 16 Tote, weitere Personen vermisst

Zahlreiche Personen sind bei Unwettern in Bosnien und Herzegowina ums Leben gekommen, weitere werden vermisst. Besonders stark getroffen hat es die Region Jablanica.

Unwetter in Bosnien und Herzegowina: Besonders heftige Schäden gab es in der Ortschaft Jablanica.

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Darum gehts

  • In Bosnien und Herzegowina sind bei Unwettern mehrere Personen ums Leben gekommen.

  • Ein Erdrutsch zerstörte eine Siedlung.

  • Am Samstag und Sonntag regnet es weiter.

Bei heftigen Überschwemmungen und Erdrutschen in Bosnien und Herzegowina sind mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Weitere Personen gelten noch als vermisst.

Viele der Toten stammen aus der Region Jablanica, wo ein Erdrutsch eine ganze Siedlung zerstört hat. Die 4000-Einwohner-Stadt Jablanica war nach Angaben von Rettungskräften zwischenzeitlich nicht zugänglich.

«Furchterregend, absolut furchterregend»

Am Freitag und Samstag rückten Armee und Zivilschutz mit schweren Maschinen an, um die Schlammmassen zu beseitigen. Fotos in örtlichen Medien zeigen Erdrutsche, die Häuser bis unter das Dach unter sich begraben hatten. Von einer Moschee war nur noch das Minarett zu sehen.

Ein Erdrutsch hat Jablanica zerstört.
Zahlreiche Personen sind gestorben.
Viele werden noch vermisst.
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Ein Erdrutsch hat Jablanica zerstört.

IMAGO/Pixsell

«Es war furchterregend, absolut furchterregend», sagte ein Einwohner des Dorfes Donja Jablanica, Emir Arfadzan, der Nachrichtenagentur AFP. Felsen in der Grösse von mehreren Kubikmetern und Tausende Tonnen Geröll seien in den Ort geschwemmt worden. «Etwa zehn Häuser sind zerstört worden, und es gab Tote,» berichtete der 62-Jährige. Die Menschen hätten nur «Sekunden» gehabt, um sich in Sicherheit zu bringen. «Aber wir haben es geschafft, ein Kind zu retten», sagte Arfadzan.

Katastrophenzustand ausgerufen

Auch Fojnica, eine Stadt mit rund 12'000 Bewohnern, wurde von den Unwettern schwer getroffen. Ein Bewohner sagte gegenüber lokalen Medien, dass ihn das Bellen seines Hundes gegen vier Uhr morgens geweckt habe. «Ich ging hinunter, weckte meine Frau und sah mich um, wir konnten das Haus nicht verlassen. Plötzlich überschwemmte das Wasser die Garage, den Keller, mein Auto – alles. Das Wasser hat alles mitgenommen, auch meinen Hund.» Zwei Tote fanden die Katastrophenschützer weiter nördlich bei Fojnica.

Auch in Kiseljak kam es zu Überschwemmungen.
Am Freitag und Samstag rückten Armee und Zivilschutz mit schweren Maschinen an, um die Schlammmassen zu beseitigen.
Für den Samstag und Sonntag sind erneut starke Regenfälle angekündigt.
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Auch in Kiseljak kam es zu Überschwemmungen.

AFP

«Die Lage ist sehr ernst, viele Menschen können ihre Wohnungen nicht verlassen», schrieb der Ministerpräsident der Föderation von Bosnien und Herzegowina, Nermin Niksic, im Onlinedienst X. Die Regierung rief den Katastrophenzustand aus und richtete einen Krisenstab ein.

Es regnet weiter

Auch Kroatien, Serbien, Montenegro und Albanien sind von den heftigen Regenfällen betroffen. Die Behörden warnen besonders vor gefährlichen Situationen in Gebieten an der Adriaküste. Für den Samstag und Sonntag sind erneut starke Regenfälle angekündigt. Erst am Montag dürfte es trocken bleiben.

Die Behörden korrigierten die Gesamtzahl der Todesopfer am Samstagmittag nach unten auf 16. Einige Fälle seien irrtümlich mehrfach registriert worden, sagte Nermin Niksic, Regierungschef der Föderation Bosnien und Herzegowina (FBiH), eine der zwei Entitäten des Gesamtstaats Bosnien-Herzegowina, im staatlichen Fernsehen BHRT.

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