Urdorf ZH: Zwei Verletzte nach heftigem Streit in Asyl-Rückkehrzentrum

«Ich kam gerade aus einem Laden, als ich gegen 10.30 Uhr einen Polizei-Helikopter über mir kreisen sah», sagt eine Anwohnerin. Daraufhin habe sie sich zur nahegelegenen Bushaltestelle in der Nähe des Verkehrsstützpunktes Urdorf der Kantonspolizei Zürich begeben. Als der Helikopter nach mehreren Minuten noch immer im Bereich Urdorf-Dietikon zirkelte, habe sie Angst bekommen, so die Frau. «Ich fürchtete, dass jemand aus dem Gefängnis ausgebrochen ist oder gleich jemand aus dem Gebüsch springt», so die 46-Jährige.
Kurz darauf sei ein Auto an der Frau vorbeigefahren, welches aus der Richtung Dietikon ZH gekommen sei.

«Die Beifahrenden haben mir dann erzählt, dass mehrere Polizeiautos und -hunde oberhalb der Strasse die Gegend absuchten.» Um sich sicherer zu fühlen, sei sie in einen Laden gelaufen, sagt die 46-Jährige: «Ich dachte, ich muss mich schützen.» Gegen 11.15 Uhr sei der Helikopter dann auf dem Dach des Polizeipostens Urdorf gelandet. «Zuerst dachte ich, die Aktion wäre vorbei, doch um 11.45 Uhr flog der Helikopter wieder los», so die Frau. 

Am Dienstagnachmittag teilte die Kantonspolizei Zürich mit, dass bei einer heftigen Auseinandersetzung unter drei Männern zwei Beteiligte verletzt worden sind. Kurz nach neun Uhr habe die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Zürich über die Notrufnummer 117 die Meldung erreicht, dass im Rückkehrzentrum für abgewiesene Asylsuchende in Urdorf eine heftige Auseinandersetzung unter drei dort wohnhaften Personen im Gange sei.

Die umgehend ausgerückten Einsatzkräfte seien vor Ort auf zwei verletzte Männer getroffen. Sie mussten mit einem Rettungswagen und einem Polizeifahrzeug in ein Spital gebracht werden. Ein mutmasslich beteiligter Mann hatte die Flucht ergriffen. Die umgehend eingeleiteten Fahndungsmassnahmen führten im Verlaufe des Vormittags zu seiner Verhaftung in Urdorf.

Der detaillierte Hergang der Tat sei derzeit noch unklar und sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Zürich-Sihl, schreibt die Kantonspolizei in der Medienmitteilung. Eine mutmassliche Tatwaffe, ein Messer, sei sichergestellt worden. Die zwei verletzten Männer wurden nach der medizinischen Behandlung ebenfalls verhaftet. Der Schweregrad ihrer Verletzungen zeigte sich als nicht schwer. Die Staatsanwältin ordnete bei den drei beteiligten 18- bis 28-jährigen Männern aus Algerien und Marokko die Entnahme einer Blut- und Urinprobe an.

Zusammen mit der Kantonspolizei Zürich standen ein Rettungsteam des Limmattalspitals sowie die Kommunalpolizeien Urdorf und Dietikon im Einsatz. An der Fahndung kamen der Polizeihelikopter der Kantonspolizei Zürich sowie eine Diensthundeführerin der Stadtpolizei Winterthur und mehrere Diensthundeführer der Kantonspolizei mit ihren Hunden zum Einsatz.