Gemeinderatswahl in Uri: Wassen sucht Kandidaten mit Amtszwang

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UriNiemand will, zwei müssen: Wassen wählt Räte unter Amtszwang

In Wassen im Kanton Uri gilt Amtszwang: Wer gewählt wird, muss den Posten antreten oder 5000 Franken zahlen. Am Sonntag fällt die Entscheidung.

Das Bergdorf Wassen im Kanton Uri braucht zwei neue Gemeinderäte.
Niemand möchte diese Sitze besetzen.
Im Kanton Uri gilt jedoch Amtszwang: Wer gewählt wird, muss die Wahl annehmen.
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Das Bergdorf Wassen im Kanton Uri braucht zwei neue Gemeinderäte.

20min/Marco Zangger

Darum gehts

  • Im Bergdorf Wassen im Kanton Uri werden am Sonntag zwei neue Gemeinderäte gewählt, jedoch möchte niemand die Posten übernehmen.

  • In Uri gilt ein Amtszwang: Wer gewählt wird, muss den Posten annehmen oder eine Busse von 5000 Franken zahlen.

  • Das bringt bekannte Personen aus dem Dorf in eine unangenehme Situation.

Das Urner Bergdorf Wassen an der Gotthardautobahn wählt am Sonntag zwei Gemeinderäte. Diese Posten möchte zwar niemand aus dem Dorf, doch in Uri gilt ein Amtszwang: Wer gewählt wird, muss den Posten auch annehmen.

Im ersten Wahlgang im September erreichte niemand das absolute Mehr, weshalb am Sonntag beim zweiten Wahlgang das einfache Mehr reichen wird. In Uri müssen Personen unter 65 Jahren, die noch kein politisches Amt bekleidet haben, die Wahl annehmen. Wer das nicht tut, muss 5000 Franken Busse bezahlen.

Andreas Baumann könnte es am Sonntag treffen

Diese Situation ist für Andreas Baumann unangenehm, denn viele im Dorf kennen ihn, wie die «NZZ» berichtet. Er ist Familienvater, Landwirt, Vorstandsmitglied des Urner Bauernverbandes, Vizekommandant der Feuerwehr und Kassier der Alpgenossenschaft. Neben all den vielen Ehrenämter möchte er nicht auch noch Gemeinderat werden.

Doch beim ersten Wahlgang hat nur jemand anders mehr Stimmen erhalten, wodurch die Chancen, dass er beim zweiten Wahlgang gewählt wird, hoch sind.

Die Bewohner und Bewohnerinnen von Wassen haben gemeinsam entschieden, dass niemand eine öffentliche Wahlempfehlung abgeben soll, wie die «NZZ» schreibt. Am Familientisch oder am Telefon gäbe es trotzdem Absprachen.

Sollten kleine Gemeinden wie Wassen auf den Amtszwang verzichten?

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