Allan LichtmanTrump-Sieg schockt den «Nostradamus der US-Wahlen»
Der renommierte Wahlforscher Allan Lichtman erlebte einen herben Fehlschlag: Seine Prognose zugunsten von Kamala Harris erwies sich als falsch.
Allan Lichtman wusste nicht mehr, was er sagen soll.
X/AZPoliticoDarum gehts
Der Politikwissenschaftler Allan Lichtman, bekannt als «Nostradamus der US-Wahlen», lag mit seiner Prognose für 2024 daneben.
In einem sechsstündigen Livestream verfolgte Lichtman fassungslos Trumps klaren Wahlsieg über Kamala Harris.
Lichtman hatte seine Methode «Keys to Victory» verwendet, die ihn bisher meist zum richtigen Ergebnis führte.
Allan Lichtman setzte auf Kamala Harris bei den US-Wahlen 2024. Der als «Nostradamus der US-Präsidentschaftswahlen» bekannte Politikwissenschaftler musste am Mittwoch eingestehen, dass seine Prognose falsch lag.
Während eines sechsstündigen Livestreams verfolgte der 77-jährige Lichtman ungläubig den Verlauf der Wahlnacht, in der Donald Trump einen klaren Sieg errang und Kamala Harris, die Favoritin seiner Vorhersage, unterlag. «Ich verstehe es nicht», äusserte Lichtman fassungslos auf seinem Livestream, bevor er schliesslich sagte: «Ich bin fertig.»
Allan Lichtman war fassungslos, wie sehr er dieses Mal mit seiner Prognose daneben lag.
Youtube/Allan LichtmanEr irrte sich gewaltig
Lichtman, der seit 1984 neun von zehn Präsidentschaftswahlen korrekt vorausgesagt hatte, war sich sicher, dass Harris gewinnen würde. Doch in der Nacht zum Mittwoch gingen entscheidende Swing-Staaten wie Pennsylvania, Michigan und Wisconsin an Trump. «Trump hält seinen Vorsprung in Pennsylvania», kommentierte Lichtman gegen ein Uhr nachts, bevor auch weitere Staaten für Trump entschieden wurden.
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Lichtman hatte vor der Wahl argumentiert, Harris erfülle acht seiner 13 sogenannten «Keys to Victory», einer Methode, die er für die Vorhersage von Wahlausgängen entwickelt hat. Diese Methode berücksichtigt Faktoren wie Amtsinhabervorteil, persönliche Ausstrahlung und aussenpolitische Erfolge. Dennoch irrte sich der Politikwissenschaftler, als Trump entgegen seiner Vorhersage die Mehrheit der Stimmen und sogar die Mehrheit der hispanischen Wähler in wichtigen Staaten gewann.
«Die Demokratie kann zerstört werden»
Während des Livestreams zeigte sich Lichtman mehrfach besorgt über den Zustand der US-Demokratie. «Die Demokratie ist wertvoll, aber sie kann zerstört werden», sagte er und fügte hinzu, dass die politische Zukunft des Landes auf dem Spiel stehe. Lichtman beendete den Stream schliesslich, nachdem er den Misserfolg seiner Methode eingeräumt hatte und sich bei seinen Zuschauern für die Unterstützung bedankte.
Die 13 «Schlüsselfragen» der Lichtman-Prognose
Die regierende Partei hat bei den Zwischenwahlen Sitze im Repräsentantenhaus dazugewonnen.
Der amtierende Präsident tritt erneut zur Wahl an.
Die Partei des Präsidenten musste keinen internen Vorwahlkampf führen.
Ein unabhängiger Kandidat tritt neben den Hauptparteien an.
Die kurzfristige wirtschaftliche Lage ist stabil und positiv.
Das langfristige Wirtschaftswachstum war in den letzten zwei Amtszeiten stark.
Wichtige politische Reformen wurden durchgesetzt.
Es gab keine grösseren sozialen Unruhen.
Das Weisse Haus war nicht in einen ernsthaften Skandal verwickelt.
Der Präsidentschaftskandidat der regierenden Partei besitzt Charisma.
Der Herausforderer wird als uncharismatisch wahrgenommen.
Die Regierung verzeichnete aussenpolitische Erfolge.
Es gab keine schwerwiegenden aussenpolitischen Misserfolge.
Diese Aspekte dienten als Grundlage für Lichtmans Vorhersage, dass Kamala Harris die Wahl gewinnen werde.
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