Kamala Harris eine Kommunistin? Darum ziehen Trumps Fake-News

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US-WahlkampfKamala Harris eine Kommunistin? Darum ziehen Trumps Fake-News

Keine Wahlkampfveranstaltung, an der Donald Trump seine Kontrahentin Kamala Harris nicht als Marxistin bezeichnet. Warum? Um womöglich Angst zu schüren.

Die Wahlen im November dürften knapp werden: Ob Kamala Harris ...
... oder Donald Trump gewinnt, wird wohl in den Swing-States entschieden.
Dieses Mal handelt es sich bei den Swing-States um die Bundesstaaten Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin.
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Die Wahlen im November dürften knapp werden: Ob Kamala Harris ...

AFP

Darum gehts

  • Kamala Harris soll eine Kommunistin sein.

  • Viele Menschen in den USA glauben die von Trump und seinen Anhängern verbreiteten Falsch-Aussagen.

  • Insbesondere bei manchen lateinamerikanisch-stämmigen Wählerinnen und Wählern kann er damit punkten.

  • Diese seien vor dem Kommunismus in ihrem Heimatland geflohen und würden sich daher davor fürchten, heisst es in Einschätzungen.

«Kommunistin», «Faschistin», «Marxistin» und deshalb «eine Gefahr für die Demokratie» – diese Worte nimmt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump gerne in den Mund, wenn er über seine Kontrahentin, die Demokratin Kamala Harris, spricht. So beispielsweise beim TV-Duell vor zwei Wochen.

Untermauert werden seine Hypothesen mit gefälschten Bildern, Dokumenten und Videos, wie unter anderem der «Spiegel» und BBC berichten. So kursiert im Netz beispielsweise ein Bild, das eine offenbar junge Kamala Harris in einem sowjetischen Parteibuch zeigt – als Antwort einer Trump-Anhängerin auf den Post eines Republikaners, der zugibt, Harris seine Stimme geben zu werden.

Verbreitet ist auch ein Meme, das Harris und ihren Vizekandidaten Tim Walz angeblich vor einem Schild der Revolutionary Communists of America (eine kommunistische Partei in den USA) zeigen soll. Beides sind Fälschungen. Doch sie ziehen – insbesondere bei der lateinamerikanischen Wählerschaft.

Wer gewinnt die US-Präsidentschaftswahlen?

Das Meme wurde vom spanischsprachigen Sender «La Nueva Poderosa» in Miami aufgegriffen. Obwohl aber Evelyn Pérez-Verdía, strategische Beraterin für Lateinamerika-Fragen an der University of South Florida, den Sender gemäss BBC darauf hingewiesen hat, dass es sich dabei um einen Fake handelt, korrigierte der Sender zwar die Aussage, fügte aber hinzu: «Das ändert nichts an der Tatsache, dass Kamala eine Marxistin» sei.

Für viele Menschen aus Lateinamerika ist der Kommunismus ein rotes Tuch. Jene aus Kuba oder Venezuela hätten ihre Heimat Richtung USA verlassen, um dem kommunistischen Regime zu entkommen. Nun schüren Trump und seine Anhänger mit diesen und ähnlichen Falsch-Aussagen genau diese Furcht vor einer Rückkehr zu kommunistischen Zeiten. Man wolle damit die Angst schüren, heisst es in einer Einschätzung der BBC.

Trump-Unterstützer Elon Musk, bekannt für seine fragwürdigen Posts auf seiner Plattform X, befeuert diese Gerüchte auch noch, indem er schreibt: «Kamala schwört, vom ersten Tag an, eine kommunistische Diktatorin zu sein.» Dies als Reaktion auf einen Post von Harris, in dem sie zu einem Foto von Trump schreibt: «Donald Trump schwört, vom ersten Tag an, ein Diktator zu sein.»

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