USA: Drei Palästinenser angeschossen – Polizei spricht von Hassverbrechen

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USADrei Palästinenser angeschossen – Täter auf der Flucht

In Burlington im US-Bundesstaat Vermont sind drei Palästinenser von einem weissen Mann angeschossen worden. Die örtliche Polizei spricht von einem Hassverbrechen. 

Die drei Männer haben in den USA studiert. Zwei von ihnen sind US-Staatsbürger. 
Sie wurden in der Nähe der Universität von Vermont in Burlington angeschossen, der Täter ist auf der Flucht. (Archivbild)
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Die drei Männer haben in den USA studiert. Zwei von ihnen sind US-Staatsbürger. 

AFP

Darum gehts

  • Im US-Bundesstaat Vermont hat ein weisser Mann auf drei Studenten mit palästinensischen Wurzeln geschossen. 

  • Der Angreifer ist noch auf der Flucht. 

  • Zwei der Männer sind nur leicht verletzt, einer soll «ernsthaftere Verletzungen» erlitten haben. 

In den USA sind drei Studenten palästinensischer Herkunft von einem Angreifer niedergeschossen worden. Die jungen Männer seien am Samstagabend in der Stadt Burlington im US-Bundesstaat Vermont im Nordosten der USA unterwegs gewesen, «als ihnen plötzlich ein Weisser gegenüberstand, der mit einer Pistole bewaffnet war», teilte die Polizei in Burlington am Sonntag mit. Ohne etwas zu sagen, habe der Mann vier Mal auf die jungen Leute geschossen.

Der Angreifer konnte offenbar zu Fuss flüchten und ist noch nicht identifiziert. Das Motiv des Täters ist noch unklar, doch könne derzeit niemand «ein durch Hass motiviertes Verbrechen» ausschliessen, hob Polizeichef Jon Murad hervor.

Anstieg von antisemitischen und islamophoben Attacken

Zwei der Opfer seien am Oberkörper getroffen worden, eines am Unterkörper. Burlingtons Polizeichef Jon Murad beschrieb den Zustand von zwei der Männer als stabil, der andere habe weitaus schwerere Verletzungen erlitten. Zum Zeitpunkt des Schusswaffenangriffs hätten sie Palästinensertücher getragen.

Wegen des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gibt es im Moment weltweit einen Anstieg von antisemitischen und islamophoben Attacken. In diesen gespannten Zeiten könne sich niemand diesen Vorfall ansehen und nicht mutmassen, dass es sich um ein Hassverbrechen gehandelt haben könnte, hiess es in einer Erklärung Murads mit Blick auf den Nahostkonflikt. Fakt sei jedoch, dass die Behörden derzeit nicht so viel wüssten, wie sie es gerne hätten. Er ermahne die Öffentlichkeit daher, keine Schlüsse aus Stellungnahmen unbeteiligter Parteien zu ziehen, die noch weniger wüssten.

Vor der Polizeimitteilung erklärte das amerikanisch-arabische Anti-Diskriminierungskomitee, dass es sich bei den Opfern um amerikanische College-Studenten palästinensischer Herkunft handele. Die drei Männer waren in Burlington rund 70 Kilometer von der kanadischen Grenze entfernt, um dort das Thanksgiving-Fest zu feiern. Ein Mann habe sie angebrüllt und belästigt, als sie sich auf Arabisch unterhalten hätten. Dann habe er auf sie gefeuert. Das FBI erklärte, es wisse um den Vorfall. Auch Präsident Joe Biden wurde über den Angriff informiert, wie das Weisse Haus mitteilte.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Rassismus betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Beratungsnetz für Rassismusopfer

GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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(AFP/DPA/sys)

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