US-Notenbank senkt Leitzins auf 0,25 Prozentpunkte

Publiziert

USAUS-Notenbank Fed senkt Leitzins

Die US-Notenbank senkt kurz nach Bekanntgabe des Wahlresultates der Präsidentschaftswahlen den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf einen Korridor von 4,5 bis 4,75 Prozent.

Die US-Notenbank senkt ihren Leitzins.
US-Notenbank-Chef Jerome Powell.
1 / 2

Die US-Notenbank senkt ihren Leitzins.

DPA

Darum gehts

  • Zum zweiten Mal in diesem Jahr senkt die US-Notenbank den Leitzins.

  • Der Unterschied beträgt 0,25 Prozentpunkte.

  • Donald Trump hatte sich während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident wiederholt mit der Fed angelegt.

Die US-Notenbank Federal Reserve senkt angesichts der abflauenden Inflation zum zweiten Mal in Folge ihren Leitzins. Die Fed teilte mit, der Leitzins werde nun um 0,25 Prozentpunkte auf einen Korridor von 4,5 bis 4,75 Prozent verringert. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen. Im September hatte die Notenbank der grössten Volkswirtschaft der Welt das erste Mal seit Ausbruch der Coronapandemie den Leitzins verringert. Offen ist, welche Auswirkungen die Rückkehr des Republikaners Donald Trump auf die Zinspolitik der Fed haben wird.

Inflation sinkt in den USA

Die klassische Aufgabe der Fed ist es, die Inflation im Zaum zu halten. Die Teuerungsrate ist im September weiter gesunken – allerdings weniger als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent. Die Inflationsrate ist die niedrigste seit Februar 2021. Im August hatte sie noch bei 2,5 Prozent gelegen. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von zwei Prozent an.

Die Fed hatte im September bereits weitere Zinssenkungen in diesem Jahr signalisiert. Für das kommende Jahr geht die Fed im Mittel von einem Leitzins von 3,4 Prozent aus. Erst im Dezember veröffentlicht die Notenbank neue Prognosen – und dürfte dann auch die neue Präsidentschaft Trumps berücksichtigen.

Trump will niedrige Zinsen

Die Fed arbeitet zwar unabhängig von der US-Regierung. Der Republikaner Trump hatte sich aber während seiner Zeit im Weissen Haus wiederholt mit der Fed angelegt, Zinssenkungen vorgeschlagen und Fed-Chef Jerome Powell heftig kritisiert. Es gibt die Befürchtung, dass er versuchen wird, sich nach seinem erneuten Einzug ins Weisse Haus im Januar wieder in die geldpolitischen Entscheidungen einzumischen.

Hinzu kommt, dass Trumps hohe Zölle und Steuersenkungen plant. Es wird erwartet, dass diese Politik die Inflation wieder ansteigen lassen dürfte. Offen ist, ob die Fed angesichts dieser Aussichten daran festhalten wird, die Zinsen weiter deutlich zu senken – oder länger auf Hochzinspolitik setzt. Hohe Zinsen bremsen die Nachfrage. Privatleute und Wirtschaft mehr für Kredite ausgeben – oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht unbegrenzt weitergeben – und idealerweise sinkt die Inflationsrate.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

15 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen