So reagiert die Welt auf die Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine

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USASo reagiert die Welt auf Trumps Stopp der Ukraine-Hilfen

US-Präsident Trump hat die Militärhilfen für die Ukraine eingestellt. Der Kreml zeigt sich erfreut, Europa ist besorgt. Selenski betont, er sei bereit, unter der «starken Führung von Präsident Trump» für einen dauerhaften Frieden zu arbeiten.

Nach dem Eklat im Oval Office hat US-Präsident Donald Trump per sofort die militärische Hilfe für die Ukraine eingestellt.
Laut einem Regierungsbeamten will Trump die Unterstützung erst wieder aufnehmen, wenn er sehe, dass die Ukraine sich zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichte.
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Nach dem Eklat im Oval Office hat US-Präsident Donald Trump per sofort die militärische Hilfe für die Ukraine eingestellt.

AFP

Darum gehts

  • Die USA haben die Militärhilfe für die Ukraine auf unbestimmte Zeit eingestellt.

  • Präsident Trump fordert Friedensverhandlungen der Ukraine mit Russland als Bedingung für die Wiederaufnahme der Hilfe.

  • Der Kreml zeigt sich erfreut über die Entscheidung, während Europa besorgt reagiert.

  • Die Ukraine betont ihre Entschlossenheit, die Zusammenarbeit mit den USA fortzusetzen und ist bereit, einen Rohstoffdeal zu unterzeichnen.

Knall aus dem Weissen Haus: Nach dem Eklat zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenski, Trump und Vize Vance kündigte die Administration an, die US-Militärhilfe für die Ukraine per sofort und bis auf Weiteres einzustellen. Wie die «New York Times» unter Berufung auf einen Regierungsbeamten berichtete, soll die Unterstützung erst wieder aufgenommen werden, wenn Trump sehe, dass die Ukraine sich zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichte.

Wen den Entscheid freut, ist Russland. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte: «Wenn es wahr ist, ist es eine Entscheidung, die tatsächlich das Kiewer Regime in Richtung eines Friedensprozesses bewegen kann.»

Wen den Entscheid freut, ist Russland. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte: «Wenn es wahr ist, ist es eine Entscheidung, die tatsächlich das Kiewer Regime in Richtung eines Friedensprozesses bewegen kann.»

Sputnik

Dieser Entscheid freut den Kreml. «Die Details bleiben abzuwarten, aber wenn es wahr ist, ist es eine Entscheidung, die tatsächlich das Kiewer Regime in Richtung eines Friedensprozesses bewegen kann», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Ukraine: «Jederzeit bereit», den Rohstoffdeal mit den USA zu unterzeichnen

Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski meldete sich am Dienstagnachmittag auf X zu Wort. «Die Ukraine ist bereit, sich so bald wie möglich an den Verhandlungstisch zu setzen, um einem dauerhaften Frieden näherzukommen. (..) Mein Team und ich sind bereit, unter der starken Führung von Präsident Trump für einen dauerhaften Frieden zu arbeiten.»

Weiter schrieb er, dass man bereit sei, schnell zu arbeiten, um den Krieg zu beenden: «Die ersten Schritte könnten die Freilassung von Gefangenen und ein Waffenstillstand in der Luft sein – ein Verbot von Raketen, Langstreckendrohnen, Bomben auf Energie- und andere zivile Infrastrukturen – und ein sofortiger Waffenstillstand im Meer, wenn Russland das Gleiche tut.» Man wolle mit den USA zusammenarbeiten, um ein starkes endgültiges Abkommen zu erzielen.

Selenski zum Eklat im Oval Office

Laut dem ukrainischen Premierminister Denis Schmyhal ist Kiew «fest entschlossen, die Zusammenarbeit mit den USA fortzusetzen».

Laut dem ukrainischen Premierminister Denis Schmyhal ist Kiew «fest entschlossen, die Zusammenarbeit mit den USA fortzusetzen».

AFP

Auch der ukrainische Regierungschef Denis Schmyhal betonte, Kiew sei «fest entschlossen, die Zusammenarbeit mit den USA fortzusetzen». Washington sei «ein wichtiger Partner», und das müsse man bewahren. Die Ukraine sei «jederzeit» bereit, das geplante Rohstoffabkommen mit den USA zu unterzeichnen, sagte Schmyhal. Trotz der Aussetzung der US-Hilfen werde sein Land alles tun, um im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen «durchzuhalten», fügte er hinzu.

Auch der Rest der Welt reagierte auf den Stopp der Ukraine-Hilfen:

Frankreich: «Aggressor» Russland werde gestärkt

Der französische beigeordnete Europaminister Benjamin Haddad sagte am Dienstag gegenüber dem Fernsehsender France 2, dass durch Trumps Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine der «Aggressor» Russland gestärkt und die Aussicht auf einen Friedensschluss geschmälert würden.

Laut dem beigeordneten Europaminister werde der EU-Krisengipfel zur Ukraine am Donnerstag «historisch und entscheidend sein».

Laut dem beigeordneten Europaminister werde der EU-Krisengipfel zur Ukraine am Donnerstag «historisch und entscheidend sein».

AFP

Um einen «dauerhaften Frieden mit starken Sicherheitsgarantien» zu erreichen, sei es nötig, «Druck auf Russland auszuüben und nicht auf die Ukraine, wie es schon seit einigen Wochen den Anschein hat», so Haddad. Angesichts des Kurswechsels der US-Regierung müsse Europa nun mehr Verantwortung übernehmen. Laut dem beigeordneten Europaminister werde der EU-Krisengipfel zur Ukraine am Donnerstag «historisch und entscheidend sein».

«Rearm Europe»: So will von der Leyen Europa aufrüsten

Deutschland: CSU fordert Wiedereinführung der Wehrpflicht

Als Reaktion auf den Rückzug der USA will die CSU noch in diesem Jahr die Wehrpflicht wiedereinführen. Gegenüber «Bild» sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Florian Hahn, dass die Aussetzung der Wehrpflicht nicht mehr zur aktuellen Gefährdungslage passe. «Noch im Jahr 2025 müssen die ersten Wehrpflichtigen durch die Kasernentore schreiten. Wir können ja nicht teilnahmslos zuschauen, wie die Welt um uns unsicherer wird.»

Laut dem verteidigungspolitischen Sprecher der Union, Florian Hahn, passt die Aussetzung der Wehrpflicht nicht mehr zur aktuellen Gefährdungslage. «Noch im Jahr 2025 müssen die ersten Wehrpflichtigen durch die Kasernentore schreiten.»

Laut dem verteidigungspolitischen Sprecher der Union, Florian Hahn, passt die Aussetzung der Wehrpflicht nicht mehr zur aktuellen Gefährdungslage. «Noch im Jahr 2025 müssen die ersten Wehrpflichtigen durch die Kasernentore schreiten.»

Britta Pedersen/dpa

Grossbritannien: «Fühlen uns verpflichtet, dauerhaften Frieden in der Ukraine zu sichern»

Die britische Regierung sagte am Dienstag zu Trumps Entscheid, man fühle sich «absolut verpflichtet, einen dauerhaften Frieden in der Ukraine zu sichern», und schliesse sich «mit wichtigen Verbündeten zusammen, um diese Bemühungen zu unterstützen».

Polen: «Sehr ernste» Lage

«Dies ist eine sehr bedeutende Entscheidung und die Lage ist sehr ernst», sagte der Sprecher des polnischen Aussenministeriums, Pawel Wronski, am Dienstag zum Aussetzen der US-Militärhilfen. Washington habe diese Entscheidung ergriffen, ohne seine Nato-Partner «zu informieren oder zu konsultieren».

Ungarn und Slowakei kündigen Widerstand an

Viktor Orbán und seine Regierung unterstützen den Kurs Trumps. Sie fordern einen Waffenstillstand und Friedensgespräche. Ungarn und die Slowakei haben angekündigt, Widerstand gegen eine gemeinsame EU-Gipfelerklärung zugunsten der Ukraine zu leisten.

Mit Material von DPA/AFP

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