Laut WWF-StudieVegis sind beim Wasserverbrauch schlimmer als Fleischesser
Pflanzliche Lebensmittel haben den grössten Wasserverbrauch, wie eine WWF-Studie zeigt. Veganes sowie vegetarisches Essen schade in diesem Punkt der Umwelt darum mehr als Fleisch. Die Schweizer Vegi-Organisation sieht das anders.
Darum gehts
Veganerinnen und Veganer verbrauchen mit ihrer Ernährung am meisten Wasser.
Denn pflanzliche Lebensmittel stammen oft aus wasserarmen Regionen.
Das zeigt eine WWF-Studie.
Laut der Organisation Swissveg ist Fleischessen trotzdem schlecht für die Umwelt.
Vegane und vegetarische Lebensmittel gelten als gesund und klimaschonend. Doch das stimmt nur bedingt: Pflanzliche Lebensmittel haben einen höheren Wasserverbrauch als tierische Nahrungsmittel, wie eine neue Studie der Umweltorganisation WWF zeigt.
Besonders viel Wasser benötigen etwa Zitrusfrüchte und Mandeln. Zitronen, Orangen und Mandarinen brauchen pro Person im Jahr etwa 6,9 Kubikmeter Wasser, was 58 Badewannen entspricht. Bei Mandeln sind es rund 2,5 Kubikmeter pro Person jährlich – also 20 Badewannen.
So verursachen Veganerinnen und Veganer mit ihrem Ernährungsstil den grössten Wasserverbrauch: Pro Person braucht es im Jahr 45,4 Kubikmeter Wasser. Vegetarierinnen und Vegetarier benötigen mit ihrer Ernährung 39,4 Kubikmeter Wasser jährlich und Fleischessende 29,2 Kubikmeter.
2028 Liter Wasser für ein Kilo Mandeln
Dass die vegane und vegetarische Ernährung einen höheren Wasserverbrauch verursacht, liegt laut WWF daran, dass der Grossteil der pflanzlichen Nahrungsmittel aus wasserarmen Regionen stammt. Tierische Lebensmittel brauchen mehr Wasser, werden aber in Regionen mit genug Wasser erzeugt. Futtermittel für Nutztiere müssen also anders als Gemüse und Obst nicht künstlich bewässert werden.
So stammen 80 Prozent der weltweit verkauften Mandeln aus Kalifornien. Um ein Kilo Mandeln zu erzeugen, braucht es dort 2028 Liter Wasser. Nach Europa kommen Mandeln fast ausschliesslich aus Kalifornien und Spanien. Beide Regionen leiden unter Wasserknappheit.
Politik und Unternehmen sind gefragt
«Um den Wasserverbrauch weltweit zu senken, müssen Politik und Unternehmen aktiv werden», sagt Daniela Hoffmann, Expertin für nachhaltige Ernährung vom WWF Schweiz. Denn nur so würden weniger Lebensmittel aus wasserarmen Regionen der Welt importiert werden.
Zusätzlich müsse der Anbau von pflanzlichen Nahrungsmitteln in Ländern wie der Schweiz, wo es genug Wasser gibt, gefördert werden. «Weil nach wie vor gilt: Eine pflanzliche Ernährung ist für den Planeten besser.»
«Fleischesser konsumieren auch Zitrusfrüchte und Mandeln»
Dass Obst und Gemüse in wasserarmen Regionen angebaut wird, ist laut der Organisation Swissveg schon lange bekannt. «Man könnte das Problem aber beheben, wenn hierzulande und in anderen Regionen mit genug Wasser mehr Gemüse und Obst angebaut wird», sagt Geschäftsführer Renato Pichler. Der hohe Wasserverbrauch habe darum nur am Rande mit der veganen Ernährung zu tun. «Schliesslich konsumieren auch Fleischesserinnen und Fleischesser Zitrusfrüchte und Mandeln.» Eine Ernährung mit tierischen Produkten sei aber ökologisch grundlegend schlechter, so Pichler. Denn die Flächen für Futtermittel von Tieren könnten immer auch für Nahrungsmittel von Menschen eingesetzt werden. Dabei könnten mehr Menschen davon ernährt werden als mit dem Fleisch, das aus dem Futtermittel erzeugt wird.
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