Velotour durch gefährliche Gebiete

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Trotz GeiselnahmenVelotour durch gefährliche Gebiete

Kaum sind die Taliban-Geiseln zurück in der Schweiz, machen sich zwei Luzerner in gefährliche Gebiete auf. Die riskante Tour sorgt für Kritik.

von
mh
Vor drei Jahren fuhren Keller und Nägeli bereits durch Südamerika.

Vor drei Jahren fuhren Keller und Nägeli bereits durch Südamerika.

Auf einer 16 000 Kilometer langen Velotour von Istanbul nach Singapur wollen die Luzerner Alexandre Keller (54) und Claudia Nägeli (50) ab April die Osttürkei und den Iran durchqueren. Dies sind Gebiete, vor denen das EDA zum Teil wegen Ausschreitungen und möglichen Anschlägen warnt. «Wichtig ist es, dass man sich vor und während einer Reise über die Lage vor Ort informiert und die Reisehinweise des EDA konsultiert», so EDA-Sprecher Stefan von Below. Und auch Nahost-Experte Erich Gysling rät zu besonderer Vorsicht: «Sie müssen sich in der Osttürkei bei der Polizei über sichere Wege informieren. Ihre Route durch den Iran ist grundsätzlich kein Problem.»

Chance eine neue Kultur kennenzulernen

«Wir werden uns laufend informieren und gefährliche Gebiete meiden», so Alexandre Keller. Für Claudia Nägeli könnte es im Iran heiss werden: «Die Frau muss dort ein Kopftuch und eine Jacke tragen, die bis zu den Knien geht», so Experte Gysling. Claudia Nägeli sieht dies aber nicht als Problem, sondern als Chance, eine andere Kultur kennenzulernen. SVP-Nationalrätin Yvette Estermann hat für solche Reisen kein Verständnis. Sie würde von den Reisenden am liebsten eine Erklärung fordern, dass sie im Fall einer Geiselnahme auf Hilfeleistungen verzichten. «Das ist politisch aber fast nicht umsetzbar», sagt sie.

Mehr Informationen finden Sie unter:

www.zentralbiker.ch

Gerade kamen zwei Geiseln frei – jetzt wollen sich erneut Schweizer Touristen in Gefahr begeben. Was halten Sie davon? (mh/20 Minuten)

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