Corona-Demo Lachen SZ«Veranstalter haben jetzt sämtlichen Vertrauensvorschuss verspielt»
Der Schwyzer SVP-Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Herbert Huwiler rügt die Veranstalter einer Corona-Demo in Lachen SZ vor einer Woche. Dessen Verhalten werde Konsequenzen haben.
Darum gehts
Bei einer Corona-Demo in Lachen SZ am 21. November 2020 kamen 1000 Besucher.
Viele hielten sich nicht an die Maskenpflicht.
Die Veranstalter müssen jetzt mit einer Busse von bis zu 10’000 Franken rechnen.
Für künftige Corona-Demos kündet der Schwyzer SVP-Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Herbert Huwiler strengere Regeln an.
Den Veranstaltern der Demo von Lachen SZ droht eine Busse von bis zu 10’000 Franken.
Die Corona-Demo in Lachen SZ vom 21. November hat ein Nachspiel. An der bewilligten Kundgebung wurde gegen die verschärften Corona-Massnahmen demonstriert. Trotz mehrmaliger Aufforderung hat sich die Mehrheit der Demonstrierenden nicht an die Maskentragepflicht gehalten.
Die Polizei habe sich im Hintergrund bereit gehalten und aus Gründen der Verhältnismässigkeit auf die Durchsetzung der Maskentragpflicht verzichtet. Die Veranstalter würden bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht, schreibt die Kantonspolizei.
«Veranstalter setzten Maskenpflicht nicht durch»
In einem Interview mit dem Boten der Urschweiz vom Samstag sagt nun der der Schwyzer SVP-Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Herbert Huwiler: «Die Kantonspolizei prüfte das Schutzkonzept. Dieses war gut, aber es wurde nicht eingehalten. Es kamen viel mehr Leute, als angesagt waren, und die Maskenpflicht wurde nicht durchgesetzt. Das wäre aber die Pflicht der Veranstalter gewesen.»
Im Hinblick auf eine neue Corona-Demo in Schwyz, die im Januar stattfinden soll, dagte Huwiler: «Die Veranstalter haben jetzt sämtlichen Vertrauensvorschuss nach dem Auftritt in Lachen verspielt. Das heisst: Es wird strengere Auflagen geben, und die Veranstalter werden noch viel stärker in die Pflicht genommen. Hält man sich nicht daran, werden Massnahmen ergriffen, die Leute vom Platz verwiesen oder im schlimmsten Fall die ganze Veranstaltung abgebrochen.»
«Veranstalter verwies nur halbherzig auf die Maskenpflicht»
Bereits am Samstag vor einer Woche teilte die Kapo SZ mit, dass sie die Veranstalter anzeigt. Wie hoch die Busse ausfällt, ist noch offen. Huwiler: «Jetzt ist die Staatsanwaltschaft gefragt. Im Maximum könnte es eine Busse von 10’000 Franken geben. Die Veranstalter erklärten zwar, es gelte Maskenpflicht. Sie sagten es aber halbherzig und konnten sich nicht durchsetzen.»
Organisiert worden war die Kundgebung von einem «Aktionsbündnis Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik». Unter den Redner waren unter anderem der Schwyzer SVP-Nationalrat Pirmin Schwander und der Satiriker Andreas Thiel.
SVP-Nationalrat Schwander vergleicht Maskenpflicht mit Verkehrsregeln
Schwander sagt zur Kritik seines Parteikollegen: «Das sind Aussagen, mit denen man kritische Geister mundtot machen will.» Es stimme zwar, dass es eine Maskenpflicht gibt, aber «auch im Verkehr gibt es Regeln, und die werden vielfach gebrochen, und dann muss man mit einer Busse rechnen. Das muss jeder für sich entscheiden.» Sollte es für die Veranstalter eine Busse geben, «dann stelle ich mich persönlich zur Verfügung, um Spendengelder zu sammeln».