Vergessen Sie beim Trinken die 2-Liter-Regel

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FlüssigkeitszufuhrVergessen Sie beim Trinken die 2-Liter-Regel

Trinken ist wichtig. Aber wie viel Flüssigkeit man zu sich nehmen sollte, daran scheiden sich die Geister – bis jetzt.

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Wie viel Liter Wasser am Tag sollen es denn sein? Je nach Ansprechpartner fällt die Antwort auf diese Frage ganz unterschiedlich aus.
Nun wird das Potpourri der Ratschläge von australischen Forschern um einen weiteren ergänzt. Dieser lautet: Trinken Sie einfach dann, wenn Sie durstig sind.
Laut ihrer Studie verfügt der menschliche Körper über einen verlässlichen Mechanismus, der verhindert, dass man zu wenig oder zu viel trinkt. Während Ersteres durch das Durstgefühl geregelt ist, bewahrt uns eine Abschwächung des Schluckreflexes davor, zu viel zu trinken, so die Forscher.
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Wie viel Liter Wasser am Tag sollen es denn sein? Je nach Ansprechpartner fällt die Antwort auf diese Frage ganz unterschiedlich aus.

Flickr.com/Daniel Orth/CC BY-ND 2.0

Ein, zwei oder drei Liter? Fragt man Ärzte, wie viel Wasser man am Tag trinken soll, fallen die Antworten oft ganz unterschiedlich aus. Auch Studien kommen zu verschiedenen Ergebnissen.

Nun wird das Potpourri der Ratschläge von australischen Forschern um einen weiteren ergänzt. Dieser lautet: Trinken Sie einfach dann, wenn Sie durstig sind. Das Team um Michael Farrell von der Monash University in Melbourne räumt tatsächlich mit sämtlichen Mengenempfehlungen auf.

Zu viel trinken ist schwer

Der Neurowissenschaftler und seine Kollegen konnten in ihrer Studie zeigen, dass der menschliche Körper über einen verlässlichen Mechanismus verfügt, der verhindert, dass wir zu wenig oder auch zu viel trinken.

Während Ersteres durch das Durstgefühl geregelt ist, bewahrt uns eine Abschwächung des Schluckreflexes davor, zu viel zu trinken, wie die Forscher zeigten. «Er wird automatisch geschwächt, wenn genügend Wasser getrunken wird», zitiert die Hochschule Farrell in einer Mitteilung. Gesteuert wird das Ganze durch bestimmte Areale des Gehirns.

Um zu viel zu trinken, muss man sich demnach bewusst anstrengen. Davon ist jedoch dringend abzuraten, denn zu viel Flüssigkeit kann Vergiftungssymptome hervorrufen und sogar zum Tod führen (siehe Box).

Kleinere Schwächen

Doch auch wenn die Argumente der Forscher überzeugend daherkommen: Die Studie hat ihre Schwächen. So basiert das Fazit von Farrells Team einzig auf Selbstauskünften der Teilnehmer und Gehirn-Scans, die mithilfe eines Magnetresonanztomografen entstanden sind.

Blutuntersuchungen, die Auskunft über den Natriumgehalt im Körper geben könnten, haben hingegen nicht stattgefunden. Diese könnten aber wichtige Hinweise über den tatsächlichen Wasserhaushalt im Körper während der Versuche geben.

Warum die richtige Menge Flüssigkeit so wichtig ist

Wasser wird für viele Abläufe im Körper benötigt. Wird zu wenig getrunken, hindert das Gehirn, Nieren, Haut und Zellen sowie das Herz-Kreislauf-System an der Arbeit, was weitere Probleme nach sich zieht: Unter anderem nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab und die Nieren scheiden nicht mehr genügend Giftstoffe aus.

Aber auch wenn zu viel Wasser in den Körper gelangt, ist das nicht gut. Dann sinkt der Natriumgehalt im Blut. Es können Lethargie und Übelkeit auftreten, in schlimmeren Fällen drohen Krämpfe oder sogar der Fall ins Koma. Im schlimmsten Fall kann es tödlich enden.

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