Vergewaltigungen: Mit Ausweisung drohen

Aktualisiert

Vergewaltigungen: Mit Ausweisung drohen

Die Ausweisung von jugendlichen Straftätern ausländischer Herkunft sollte man als Möglichkeit in Betracht ziehen, sagte der linke Jugendarbeiter Albert Studer im Zusammenhang mit den Vergewaltigungen in Schmitten (FR).

Studer, Jugendarbeiter von jenen Gemeinden des Sensebezirks FR, in denen sich die mutmasslichen Vergewaltigungen ereignet haben, bestätigte am Donnerstag entsprechende Medienberichte. «Lediglich 0,5 Prozent aller Jugendlichen im Land machen Probleme - und davon sind ein paar Ausländer», sagte Jugendarbeiter Studer, der für das Mitte-Links-Bündnis (MLB) im Freiburger Grossen Rat sitzt, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

«Ich habe mit Leuten hier geredet, die aus dem Kosovo stammen. Sie selber haben den Wunsch, dass die schwarzen Schafe ausgeschafft werden», sagte Studer weiter.

Übeltäter seit Jahren bekannt

Im aktuellen Fall sei viel zu lange gewartet worden. Die Verdächtigen seien schon seit langer Zeit durch kriminelle Handlungen aufgefallen. Einige seien seit dem Alter von 10 Jahren chronische Übeltäter. Laut Studer hat man es verpasst, früh genug hart durchzugreifen.

Studer beklagte, dass die ausländischen Familien in Schmitten FR alle im gleichen Quartier wohnten und sich nicht mit der einheimischen Bevölkerung durchmischten. «So kann die Integration nicht klappen», bedauerte Studer.

Er hoffte, dass die Strafuntersuchungen nicht «floppten», denn die Situation der Opfer sei sehr schwierig. Wegen seiner Aussagen sei er bereits beschimpft und bedroht worden. «Aber das gehört zum Job», meinte Studer.

Kein Kommentar zu Vorstrafen

Die Freiburger Justizbehörden wollten frühere kriminelle Taten der Jugendlichen weder bestätigen noch dementieren. Selbst wenn sie bereits früher straffällig geworden seien, so fielen sie unter das Jugendstrafrecht und genössen daher besonderen Schutz gegenüber der Öffentlichkeit, sagte Untersuchungsrichterin Franziska Bolliger.

Bolliger ermittelt gegen jene Hälfte der Verdächtigen, die bei den Taten bereits volljährig waren oder die nach 2005 mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. Die Ermittlungen sind laut Bolliger weit fortgeschriten. Sie rechnete damit, das Dossier bis Ende April schliessen zu können.

Hauptsächlich Secondos

In den am Montag publik gewordenen Fall sind 14 Tatverdächtige zwischen 14 und 20 Jahren verwickelt, bei denen es sich hauptsächlich um Secondos aus dem Balkan handelt. Ihnen wird vorgeworfen, im Sommer 2005 drei zur Tatzeit minderjährige Mädchen vergewaltigt und genötigt zu haben.

Von den sexuellen Handlungen und Vergewaltigungen wurden Videofilme gedreht. Ermittelt wird auch wegen dem Zwang zur Prostitution. Die verdächtigten Straftäter zeigten bislang kein Schuldbewusstsein. Sie beschönigten in den Medienberichten ihre Taten mit dem Hinweis, dass die Mädchen freiwilig mitgemacht hätten.

(sda)

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