Tötungsdelikt im KosovoVerhafteter A.S.* (32) wohnte und arbeitete in der Region Luzern
Nach der Tötung der 18-jährigen M.O. im Kosovo wurden zwei Männer festgenommen. Bei den Verdächtigen handelt es sich um den Ehemann des Opfers D.K.* (29) und den im Kanton Luzern wohnhaften A.S.* (32).
Darum gehts
D.K. (29) und A.S. (32) werden beschuldigt, im kosovarischen Ferizaj die 18-jährige M.O. getötet zu haben. Beide mutmasslichen Täter wurden verhaftet.
Die zwei Männer hatten O. am Sonntagnachmittag tot im Spital abgegeben. Danach machten sie sich in einem Audi mit Schweizer Kennzeichen aus dem Staub.
S. wohnte im Westen der Region Luzern und arbeitete in einem Bauunternehmen. D.K. war mit dem Opfer seit wenigen Monaten verheiratet.
Zwei Männer sollen im Kosovo die 18-jährige M.O. umgebracht haben. Mittlerweile wurden sowohl der 29-jährige D.K. und der in der Schweiz wohnhafte A.S.* (32) von den kosovarischen Behörden verhaftet, wie regionale Medien berichten: S. kurz nach der Tat am Sonntag, Haupttäter K. jedoch erst am Dienstag kurz nach 12 Uhr in Ferizaj, wo die Tat stattgefunden habe.
Die junge Frau soll mit dem mutmasslichen Täter D.K. verheiratet gewesen sein, schreibt «Gazetaexpress». «Sie hatte Angst, der Familie von den Problemen in der Beziehung zu erzählen», berichtet der Vater dem Newsportal. Die zwei hätten erst seit zwei Monaten zusammengelebt, von der kriminellen Vergangenheit des Schwiegersohnes habe er erst später erfahren. Der Onkel der 18-Jährigen sagte gegenüber «Gazetaexpress», dass D.K. seit Jahren keinen guten Ruf habe und als problematisch gelte – die junge Frau habe gar ihren Job verloren, als der Arbeitgeber von ihrem Ehemann erfahren hatte. Laut der kosovarischen Plattform «Reporteri.net» griff K. im vergangenen Dezember mit einem Messer einen Polizisten an, der ihn des Drogenkonsums bezichtigte und wurde wegen leichter Körperverletzung zu 180 Tagen Haft verurteilt.
Für die Mutter des 29-Jährigen sei aber klar gewesen, dass das Paar aufgrund der Liebe zueinander keine Probleme haben werde – das habe auch die Familie der getöteten M.O. überzeugt. Die Beerdigung der jungen Frau fand heute statt. «Der Schmerz ist gross», sagt der Onkel.
Wohnhaft im Kanton Luzern
Der 32-jährige A.S. wohnte im Westen der Region Luzern und arbeitete in einem Bauunternehmen. Er sei unauffällig gewesen, sagen seine Nachbarn. Sie hätten ihn aber seit Monaten nicht mehr gesehen. Sein Lebensmittelpunkt und soziales Netzwerk sei in Schweden gewesen. Ähnlich klingt es bei der Arbeit: Eine Kollegin beschreibt ihn als ruhig, er sei nicht speziell aufgefallen. Laut mehrerer Quellen hat der 32-Jährige die schwedische Staatsbürgerschaft, in Südschweden lautet zudem eine Wohnung auf ihn. Einen Schweizer Pass hatte er nicht, wie das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten schreibt.
Heute soll A.S. von den kosovarischen Behörden vernommen werden. Sie werfen ihm vor, dass er vor Ort gewesen sei, als sein Kollegen D.K. (29) über zwei Tage die 18-jährige O. misshandelt habe, bis zu ihrem Tode – aber nichts unternommen habe. Auch eine Beteiligung an den Misshandlungen wird laut lokalen Medien nicht ausgeschlossen. Die Tat soll im Norden von Ferizaj in einem Wohnhaus verübt worden sein. Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber 20 Minuten bekannt gab, sind beide Männer vorbestraft – laut kosovarischer Medien unter anderem wegen versuchten Mordes. Wie «Kallxo» schreibt, stand A.S. 2013 deshalb im Kosovo vor Gericht.
Der 32-jährige S. hatte mit seinem Kollegen D.K. (29) am Sonntagnachmittag die Leiche von O. in das Spital von Ferizaj gebracht. Danach verschwanden sie in einem Audi mit Schweizer Kennzeichen. A.S. wurde bei der landesweiten Fahndung wenige Stunden nach der Tat festgenommen, sein Kollege D.K.* (29) erst am Dienstag, wie «Gazetaexpress» berichtet.
*Namen der Redaktion bekannt
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorge, Tel. 044 206 30 67
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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