VermontMord an Grenzwächter: Steckt radikaler Tierschützerkult dahinter?
Eine Reihe von Morden erschüttert die USA. Zuletzt starb ein Grenzwächter bei einem Feuergefecht. Hinter den Delikten wird eine Art radikaler Sekte vermutet.
Darum gehts
Im Januar wurden bei einer Schiesserei bei einer Verkehrskontrolle in Vermont ein Grenzwächter und ein junger deutscher Computerwissenschaftler erschossen.
Nun ermitteln die Behörden in weiteren Bluttaten, die mit dem Vorfall zusammenhängen.
Alle Verdächtigen gehörten offenbar einem radikalen Kult hochgebildeter, veganer Personen an.
Am 20. Januar 2025 wurde der US-Grenzschutzbeamte David Maland (44) im US-Bundesstaat Vermont bei einer Verkehrskontrolle bei einer Schiesserei mit zwei Personen getötet. Im Auto, das Maland und seine Kollegen kontrollieren wollten, sassen Teresa Youngblut (21) aus dem Bundesstaat Washington und die Deutsche Ophelia Bauckholt. Die beiden waren auf der Interstate 91 in Coventry in Richtung Süden unterwegs, als sie im Rahmen einer Verkehrskontrolle in ihrem Prius angehalten wurden, und eröffneten das Feuer. Dabei wurden Maland und Bauckholt getötet, Youngblut wurde angeschossen und verhaftet.
Mehrere Tage observiert
Der Kontrolle vorhergegangen war eine mehrere Tage dauernde Überwachung: Das Hotel, wo die zwei beim Einchecken komplett schwarze taktische Kleidung und Schusswesten trugen, hatte der Polizei einen Verdacht gemeldet. Denn die Frau hatte auch eine offen getragene Waffe dabei. Später fanden die Ermittler im Wagen auch in Alufolie eingepackte Handys, Nachtsicht- und Funkgeräte, Gasmasken, Munition sowie elektronische Geräte.
Sowohl Youngblut als auch Bauckholt, die seit mehreren Jahren in den USA arbeitete, hatten Ende 2023 allen Kontakt mit Freunden und Familie abgebrochen. Youngbluts Eltern hatten sie aus Angst im Mai 2024 als vermisst gemeldet.
Weitere Opfer der Gruppe bekannt
Nun fanden die Ermittler heraus, dass Youngblut und Bauckholt die Waffen, mit denen das Paar auf die Beamten schoss, von einem Computerwissenschaftler namens Maximilian Snyder (22) erhalten hatten. Youngblut war mit diesem verlobt und wollte ihn bald heiraten. Snyder wird dringend verdächtigt, in Kalifornien seinen ehemaligen «Vermieter» Curtis Lind erstochen zu haben, auf dessen Land er und Gleichgesinnte wohnten.
Zudem wird Snyder in Verbindung mit dem Mord am Ehepaar Rita und Richard Zajko im Jahr 2023 im Bundesstaat Pennsylvania gebracht. Unter Verdacht steht auch deren Tochter Michelle Jacqueline Zajko, die die Waffen gekauft hatte.
Gefährlicher Kult der «Zizianer»
Alle der jungen Verdächtigen sollen dem Kult der Zizianer angehören, einer Gruppe hochgebildeter, veganer «Rationalisten», die radikale Ansichten etwa zum Thema Tierschutz vertreten und nicht vor Gewalttaten zurückschrecken, um ihre Anliegen durchzubringen. Gegründet wurde der Kult von Jack «Ziz» LaSota, der sich auch «Andrea Phelps» nannte. Dieser lebte zuvor mit Youngblut und Bauckholt zusammen in umgebauten Lastwagen auf dem Land von Lind.
Es ist möglich, dass ein Streit mit dem Landeigentümer zu dessen Ermordung führte. Denn bereits im November 2022 war Lind bei einem Disput schwer verletzt worden und verlor ein Auge. Dabei erschoss er eine seiner Angreiferinnen. Im April stehen zwei Verdächtige wegen des Angriffs vor Gericht. Doch der einzige Zeuge ist tot – er hätte gegen seine «Mieter» aussagen sollen.
Wirst du oder wird jemand, den du kennst, von einer Glaubensgemeinschaft unter Druck gesetzt?
Hier findest du Hilfe:
Infosekta, Fachstelle für Sektenfragen, Tel. 044 454 80 80
Relinfo, Evangelische Informationsstelle Kirchen – Sekten – Religionen, Tel. 078 840 24 06
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
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