José Mourinho: Fenerbahce-Trainer attackiert Okan Buruk

Kompletter Eklat im Derby zwischen Galatasaray und Fenerbahçe Istanbul (2:1). Im ohnehin hitzigen Duell im Cup-Viertelfinal zwischen den beiden türkischen Grossclubs ist es am Mittwoch zu einer absurden Szenerie gekommen. Mittendrin, statt nur dabei: Fenerbahçe-Cheftrainer José Mourinho.

«The Special One» griff nach dem Schlusspfiff der Pokal-Pleite Galatasaray-Cheftrainer Okan Buruk an und packte ihn mit der rechten Hand im Gesicht. Mourinho griff nach Buruks Nase und riss an ihr, worauf sich der Gala-Coach theatralisch zu Boden fallen liess. In der Folge eilten mehrere Sicherheitskräfte herbei, um die Situation zu schlichten.

Bereits vor der Partie verweigerten beide Trainer einander den Handschlag. Der Galatasaray-Trainer wollte die Szenen nach dem Spiel nicht zu hoch hängen. «Zwischen ihm und mir ist nichts Schlimmes passiert. Ich habe dem Schiedsrichter zu seiner Leistung gratuliert und er gratulierte mir zum Sieg», meinte Buruk über den Zwischenfall mit seinem portugiesischen Widersacher.

«Als ich weglaufen wollte, näherte sich Mourinho von hinten. Er packte mir an die Nase. Ich will mit der Szene nicht übertreiben, aber elegant war es nicht wirklich», so Buruk weiter.

Weniger diplomatisch äusserte sich dagegen der Vizepräsident von Galatasaray, Metin Öztürk: «Dieser jüngste Vorfall ist nicht nur eine Attacke auf den Trainer von Galatasaray, sondern auf den türkischen Fussball. Das ist Mourinho, ich weiss nicht, woher er die Courage nimmt. Wo in der Welt kann er das machen?», schimpfte Öztürk laut türkischen Medien.

Schon in der Schlussphase des Istanbuler Derbys ging es heiss zu und her. Kurz vor Schluss war es vor den Ersatzbänken zu einer Rudelbildung und einem Handgemenge gekommen. In der 15 Minuten langen Nachspielzeit flogen Galatasarays Baris Yilmaz und Kerem Demirbay nach der Rudelbildung mit Rot vom Platz, bei Fenerbahce wurden Mert Hakan Yandas sowie Co-Trainer Salvatore Foti vom Platz gestellt.

Bereits im Februar sorgte das Duell zwischen Gala und Fener für hitzige Diskussionen. Der türkische Fussballverband (TFF) hatte Mourinho damals im Nachgang für vier Spiele gesperrt, nachdem Galatasaray Rassismusvorwürfe gegenüber dem Portugiesen erhoben hatte. Der 62-Jährige hatte den vierten Schiedsrichter der Voreingenommenheit beschuldigt und behauptet, die Bank von Galatasaray sei als Reaktion auf eine Schiedsrichterentscheidung «wie die Affen gehüpft».