19 US-Staaten klagen gegen Donald Trumps Wahlpläne

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Verschärfung der Regeln19 US-Staaten klagen gegen Trumps Wahlpläne

US-Präsident  Donald Trump will per Erlass ins Wahlrecht eingreifen und droht unwilligen Bundesstaaten mit Zahlungsstopps. Die lassen sich das nicht gefallen – und ziehen vor Gericht.

Vorwiegende demokratische Bundesstaaten gehen juristisch gegen die Verschärfung der Wahlregeln vor: US-Präsident Donald Trump unterzeichnet ein Dekret. (Archivbild)
In der Klageschrift wird Trumps jüngstes Dekret zum Wahlrecht als «beispiellose Machtausweitung» der Exekutive kritisiert.
Hat mehrere Bundesbehörden beauftragt, strengere Wahlvorgaben durchzusetzen: Donald Trump (links) mit Sohn Eric. (3. April 2025)
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Vorwiegende demokratische Bundesstaaten gehen juristisch gegen die Verschärfung der Wahlregeln vor: US-Präsident Donald Trump unterzeichnet ein Dekret. (Archivbild)

AFP/Mandel Ngan

Darum gehts

  • US-Präsident Donald Trump hat Anfang vergangener Woche eine Anordnung unterzeichnet und mehrere Bundesbehörden beauftragt, strengere Wahlvorgaben durchzusetzen.

  • Nun wehren sich 19 vorwiegend demokratisch regierte Bundesstaaten.

  • Sie gehen juristisch gegen die Verschärfung der Wahlrechte vor.

Mehrere US-Bundesstaaten gehen juristisch gegen die angestrebte Verschärfung der Wahlregeln durch Präsident Donald Trump vor. In der Klage der Generalstaatsanwälte aus 19 vorwiegend demokratisch regierten Bundesstaaten – darunter Kalifornien und New York – heisst es, die US-Verfassung sei in dieser Frage eindeutig: Die Verantwortung für die Durchführung von Wahlen liege in erster Linie bei den Bundesstaaten.

In der Klageschrift wird Trumps jüngstes Dekret zum Wahlrecht als «beispiellose Machtausweitung» der Exekutive kritisiert. Es sei «verfassungswidrig, undemokratisch und unamerikanisch», untergrabe die Gewaltenteilung und schade den Bemühungen der Bundesstaaten, das Wahlrecht ihrer Bürgerinnen und Bürger zu schützen.

Finanzieller Druck soll Bundesstaaten auf Linie bringen

Trump hatte Anfang vergangener Woche eine weitreichende Anordnung unterzeichnet. Darin beauftragte er mehrere Bundesbehörden, Schritte einzuleiten, um strengere Wahlvorgaben durchzusetzen – notfalls mit finanziellem Druck. Die Anordnung sieht unter anderem verschärfte Pflichten zum Nachweis der US-Staatsbürgerschaft vor sowie härtere Massnahmen gegen mutmasslichen Wahlbetrug und Einschränkungen zur Stimmabgabe per Briefwahl.

Ein US-Präsident kann Bundesstaaten nicht direkt dazu zwingen, ihre Wahlgesetze zu ändern – deren Ausgestaltung fällt in ihren Zuständigkeitsbereich. Um seine Pläne dennoch durchzusetzen, wählt Trump ein anderes Druckmittel: Bestimmte Bundesmittel will er nur noch an jene Staaten fliessen sehen, die seinen Vorgaben folgen.

Experten: Kaum Fälle von Wahlbetrug

Fachleute betonen, dass das US-Wahlsystem trotz seiner Komplexität im Kern zuverlässig funktioniert. Nachgewiesene Fälle von Wahlbetrug gibt es demnach kaum.

Kritiker werfen Trump vor, gezielt Hürden für bestimmte Bevölkerungsgruppen zu errichten, um den Stimmenanteil der Republikaner zu erhöhen – und werten seinen Vorstoss als Angriff auf die demokratische Teilhabe. Auch die Klägerstaaten warnen vor Verwirrung und Chaos, «verbunden mit der Gefahr der Entmündigung».

Trump erkennt seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden bis heute nicht an. Seine unbelegte Behauptung eines massiven Wahlbetrugs war ein zentraler Auslöser für den Sturm radikalisierter Anhänger auf das US-Capitol am 6. Januar 2021. (chk)

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