Versehen bei Hausdurchsuchung

Aktualisiert

BernVersehen bei Hausdurchsuchung

Während der Razzia bei Berner Linksextremen vor einer Woche wurde aus Versehen auch das Büro der Menschenrechtsgruppe Augenauf durchsucht. Jetzt reicht die Gruppe eine Klage ein.

«Die Durchsuchung unseres Büros war absolut unverhältnismässig», sagt Philipp Meyer von Augenauf Bern. Am vergangenen Dienstagmorgen hatte die Polizei acht Hausdurchsuchungen in Bern durchgeführt und sieben Personen festgenommen. Die Aktion war die Antwort auf die Verwüstung der Freiburger Bar Elvis et moi vor vier Monaten, bei der etwa 30 Linksaktivisten auch die Polizei angegriffen hatten. Doch offenbar wurden zu viele Räume durchsucht. Denn die Polizei marschierte auch ins Büro der Menschenrechtsgruppe Augenauf und beschlagnahmte deren Computer. Der Freiburger Untersuchungsrichter Marc Bugnon bestätigt den Vorfall und sagt, dass es sich um ein Versehen handelte. «Wir hatten es nicht auf Augenauf abgesehen und geben den beschlagnahmten Rechner der Menschenrechtsgruppe morgen wieder zurück.»

In jenem Stockwerk sei ein Versammlungsort der Angreifer auf Elvis et moi gewesen, so Bungon weiter, darum habe man dort alle Räumlichkeiten durchsucht.

Augenauf reicht Beschwerde ein

Für Philipp Meyer ist das Vorgehen der Polizei dennoch inakzeptabel. «So eine Durchsuchung ist ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, da muss man sorgfältig auswählen, wer davon betroffen ist.» Man werde darum eine Beschwerde einreichen und das Löschen allenfalls kopierter Daten unter richterlicher Aufsicht fordern.

(ann)

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