Versorger angezeigtFäkalien im Trinkwasser: 2500 Haushalte wochenlang ahnungslos
Ein Trinkwasserversorger im Kanton Luzern lieferte über mehrere Wochen mit Fäkalien verunreinigtes Wasser an rund 2500 Haushalte. Die Bewohner wussten nichts davon.
Darum gehts
Im Kanton Luzern wurden 2023 bei der Inspektion eines Trinkwasserversorgers Fäkalindikatoren festgestellt.
2500 Haushalte, sowie jegliche Betriebe wurden maximal 40 Tage mit bakteriell verunreinigtem Wasser versorgt.
Silvio Arpagaus vom DILV sagt: «Man kann nicht ausschliessen, dass Krankheitserreger im Wasser waren.»
Die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz (DILV) hat nun Strafanzeige gegen den Trinkwasserversorger eingereicht.
Bei einer Inspektion der Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz (DILV) wurde im Jahr 2023 festgestellt, dass ein Trinkwasserversorger des Kantons das Trinkwasser nicht regelmässig durch Laboruntersuchungen kontrolliert.
«Obwohl das Labor eine starke bakterielle Verunreinigung des Trinkwassers festgestellt hatte, wurde das Wasser weiterhin in der ganzen Gemeinde abgegeben», schreibt der Kanton in seinem Jahresbericht.
Bakterien waren Fäkalindikatoren
Unwissende Bürger wurden dadurch einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Nicht nur 2500 Haushalte, sondern auch Betriebe wie Restaurants, Zahnarztpraxen oder Altenheime nutzten das bakteriell verunreinigte Wasser.
Bei den Bakterien im verunreinigtem Wasser handelte es sich um sogenannte Fäkalindikatoren. Dies sind Bakterien, die eine Verunreinigung des Wassers durch menschliche oder tierische Fäkalien anzeigen.
Problem wurde nicht gemeldet: Strafanzeige
Der Leiter der Dienststelle, Kantonschemiker Silvio Arpagaus, sagte gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch Krankheitserreger ins Trinkwassernetz gelangt sind.» Während maximal 40 Tagen war das Trinkwasser verunreinigt.
Trinkst du Wasser vom Hahnen?
Bei der Inspektion des Kantons wurde auch festgestellt, dass es keine Anweisungen gab, was im Falle einer Kontamination zu tun ist. Die Verunreinigung wurde vom Versorger bereits 2021 festgestellt, die DILV erfuhr aber erst 2023 bei einer Inspektion davon. «Die DILV hätte informiert werden müssen und die Trinkwasserversorgung bei der Einleitung der notwendigen Schutzmassnahmen unterstützen und begleiten können», heisst es im Jahresbericht.
Obwohl sich die Wasserqualität nach den Massnahmen verbesserte und den Anforderungen des DILV entsprach, reichte die Dienststelle Strafanzeige gegen den Trinkwasserversorger ein. Der Kanton gibt nicht bekannt, um welchen Versorger es sich handelt.

Etwas gesehen, etwas gehört?
Schick uns deinen News-Input!
Speichere unseren Kontakt im Messenger deiner Wahl und sende spannende Videos, Fotos und Dokumente direkt an die 20-Minuten-Redaktion. Sendest du uns Fotos oder Videos, die zu einem neuen Beitrag führen, erhältst du eines von vier Geschenken. Mehr Details findest du hier.
Handelt es sich um einen Unfall oder ein anderes Unglück, dann alarmiere bitte zuerst die Rettungskräfte.
Die Verwendung deiner Beiträge durch 20 Minuten ist in unseren AGB geregelt: 20min.ch/agb
Aktivier jetzt den Zentralschweiz-Push!
Nur mit dem Zentralschweiz-Push von 20 Minuten bekommst du die aktuellsten News aus der Region Luzern, Zug, Schwyz, Uri, Nidwalden und Obwalden blitzschnell auf dein Handy geliefert.
Und so gehts: In der 20-Minuten-App tippst du rechts oben auf «Cockpit». Dort auf «Mitteilungen» und dann «Weiter». Dann markierst du bei den Regionen «Zentralschweiz», tippst noch einmal «Weiter» und dann «Bestätigen». Voilà!
Wir sind auch auf Instagram. Folg uns für Posts, Storys und Gewinnspiele aus der Region – und schick uns deine Bilder und Inputs: 20 Minuten Region Zentralschweiz.
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.