
Tiktokerin Cecilia Blomdahl wohnt in der Nähe des Nordpols und gibt mit anderen Winterprofis Tipps, wie dir eisige Temperaturen nichts anhaben können.
Instagram.com/sejsejlijaFrostige TemperaturenVier Profis verraten, wie du nie mehr frierst
Damit du auch bei frostigen Temperaturen deine Zeit draussen geniessen kannst, haben wir vier Experten gefragt, wie man sich richtig warm hält.
Cecilia Blomdahl, Tiktokerin und Youtuberin, lebt auf Svalbard in der Nähe des Nordpols
«Unser Winter ist richtig kalt und beginnt im Februar, wenn die Temperaturen oft auf unter minus 30 Grad fallen. Um warm zu bleiben braucht man mehrere Schichten: Eine gute Grundschicht aus Wolle gehört dazu und je nachdem wie kalt es ist, legt man noch eine Schicht darüber oder nimmt sich zusätzlich eine mit. Die Kleidung muss ausserdem gross genug sein, damit Luft hineinströmen kann, die sich dann erwärmt und so dich wärmt.
Ein wichtiger Punkt ist auch, die Schuhe ein bis zwei Nummern zu gross zu kaufen, damit die Luft zirkulieren kann. Das ist ein Muss. Mein Tipp für kaltes Wetter ist es, den Wind mit einzukalkulieren. Denn es ist selten die Grundtemperatur, die einen frieren lässt, sondern der Wind. Ein leichter Wind kann die Temperatur bereits um viele Grad senken.»
Alexia Paganini, Schweizer Olympia-Eiskunstläuferin
«Mir wird leicht kalt, wenn ich mich nicht bewege. Dann trinke ich am liebsten etwas Heisses, um aufgewärmt zu bleiben. Wenn ich nicht auf dem Eis bin, versuche ich, so viele Kleidungsschichten wie möglich anzuziehen. Mein liebstes Kleidungsstück im Kampf gegen die Kälte sind ein Paar dicke Socken weil ich habe das Gefühl, dass man an den Füssen schnell an Wärme verliert.
Wenn ich merke, dass mir kalt wird, versuche ich aufzustehen und mich zu bewegen, in der Hoffnung, dass ich mich so schnell als möglich wieder aufwärme. Ich nehme auch gerne kleine Wärmepackungen für meine Handschuhe und die Füsse mit und habe sogar eines für den Rücken dabei, denn dort befinden sich die Wärmerezeptoren des Körpers.»
Lisa Leu, arbeitet seit sechs Jahren auf der Hörnlihütte in Arosa
«Die Hörnlihütte liegt auf 2513 m.ü.M., bei uns ist es im Winter jeweils zwischen -15 und 0 Grad – wir sind bei jedem Wetter hier oben. Wichtig ist ein stabiles Immunsystem, das ich beim Eisbaden drei- bis viermal die Woche stärke. Sich gesund zu ernähren und viel zu trinken ist auch hilfreich, um sich warm zu halten. Unabdingbar sind draussen eine Mütze und ein Schal. Gäste und Touristen machen oft den Fehler, dass sie keine warme Kopfbedeckung tragen, dabei verliert man einiges an Körperwärme über den Kopf. Auch das richtige Schuhwerk geht oft vergessen: Winterschuhe sollten wasserfest sein und etwas grösser ausfallen – sonst gibts kalte Füsse!
Grundsätzlich setze ich bei der Kleidung auf den Zwiebellook und achte darauf, dass sie qualitativ hochwertig ist. Ich würde auch allen, die im Winter gerne draussen unterwegs sind, gute Thermounterwäsche empfehlen. Am besten aus Kaschmir, denn das hält gut warm, ist temperaturregulierend und gemütlich.»
Dr. Rudah Brentano Assef, Leitender Arzt der Sanacare Gruppenpraxis in Luzern Paulusplatz
«Wer im Winter draussen unterwegs ist, sollte immer auf gutes Schuhwerk, Handschuhe und eine warme Kopfbedeckung achten, denn die Extremitäten (Hände, Füsse, Ohren, Nase) kühlen zuerst aus. Bei niedrigen Temperaturen versucht der Körper die wichtigen Organe, also die Körpermitte, warm zu halten und reduziert den Blutstrom zu den Körperteilen mit herzfernen Blutgefässen wie Händen und Füssen. Damit der Körper länger warm bleibt, ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben. Denn unser Körper hat zwei Möglichkeiten, Wärme zu produzieren: Durch den Stoffwechsel und durch die Muskulatur – diese kann man gezielt einsetzen. Kniebeugen zu machen hält beispielsweise warm.

Ingwertee ist Dr. Assefs Geheimtipp, um sich schnell aufzuwärmen.
ZVGEin Geheimtipp, um sich schnell aufzuwärmen, ist Ingwertee. Die Schärfe des Ingwers fördert die Durchblutung der inneren Organe und sorgt somit für Wärme. Wer will, kann auch Zitrone und Honig hinzugeben. Das in der Zitrone enthaltene Vitamin C ist gut für die Abwehrkräfte: Man bleibt warm und tut gleichzeitig etwas für das Immunsystem. Dass Alkohol warm hält, ist übrigens ein grosser Irrtum. Alkohol erweitert die Blutgefässe in den Extremitäten und dadurch entsteht ein vorübergehendes Wärmegefühl, doch die Körpertemperatur sinkt ab. Wer im Winter draussen übermässig alkoholische Getränke konsumiert, geht ein erhöhtes Risiko für Erfrierungen ein.»
Verrate uns in den Kommentaren deinen Tipp gegen die Kälte!