Niederteufen ARVincenz-Villa wurde verkauft: Spuhler bekommt Millionen zurück
Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz verkauft seine Villa in Niederteufen. Der Erlös geht vor allem an Stadler-Rail-Besitzer Peter Spuhler.
Darum gehts
Pierin Vincenz verkauft seine Villa in Niederteufen für zehn Millionen Franken.
Der Verkaufserlös dient unter anderem zur Begleichung von Schulden bei Peter Spuhler.
Das Berufungsverfahren gegen Vincenz wird weitergeführt.
Der gefallene Banken-Chef Pierin Vincenz hat seine Villa in Niederteufen (Gemeinde Teufen AR) für zehn Millionen Franken verkauft. Das berichtet die «SonntagsZeitung» unter Berufung auf einen Gerichtsbeschluss. Käufer sei der Immobilienhändler Timo Cajacob. Die Villa soll ursprünglich zwischen 14,1 und 14,9 Millionen Franken wert gewesen sein. So hätten es Schätzungen der Firma Ginesta ergeben. Dennoch sei die Liegenschaft schliesslich für deutlich weniger verkauft worden – offenbar zur Zufriedenheit fast aller Gläubiger.
Der Verkaufserlös diene vor allem zur Begleichung von Schulden bei Stadler-Rail-Besitzer Peter Spuhler. Gegen den früheren Raiffeisen-Chef laufen Betreibungen in der Höhe von mehr als 56 Millionen Franken. Mit dem Abschluss des Verkaufs könne nun auch das lange blockierte Berufungsverfahren gegen Vincenz weitergeführt werden.
Spuhler bekommt nun seine Millionen zurück
Die Villa mit 5651 Quadratmetern Landfläche hatten Vincenz und seine damalige Ehefrau Nadia Ceregato 2006 für 4,4 Millionen Franken gekauft. Nach umfangreichen Renovationen sei der Wert laut einem Gutachten auf 6,7 Millionen Franken gestiegen. 2019 habe Spuhler Vincenz diesen Betrag geliehen, um eine Hypothek bei Raiffeisen abzulösen. Zinsen habe Vincenz nie bezahlt. Spuhler bekomme nun die 6,7 Millionen Franken zurück – plus rund eine Million Franken Zinsen, so die «SonntagsZeitung» weiter.
Auch die Kreditkartenfirma Viseca erhebe Ansprüche in Höhe von 1,14 Millionen Franken. Dieses Geld stamme aus dem umstrittenen Verkauf der Firma Commtrain. Die Villa-Renovation sei mutmasslich mit diesen Mitteln finanziert worden. Daher habe Viseca die Auszahlung des Verkaufserlöses lange blockiert.
Was mit der Villa passiert, ist nicht bekannt
Das Betreibungsamt Appenzell soll laut Gerichtsbeschluss 627’000 Franken erhalten. Der Immobilienvermittler Ginesta bekomme eine Provision von 291'150 Franken. Der restliche Betrag werde auf Sperrkonten bei der Zürcher Staatsanwaltschaft hinterlegt. Dort bleibe er, bis entschieden sei, ob Viseca Anspruch auf das Geld hat.
Was der Käufer Timo Cajacob mit der Immobilie plant, sei nicht bekannt. Cajacob sei auf die Sanierung historischer Liegenschaften spezialisiert, etwa des Balmerhauses in Altstätten oder des «Pfauen» in Teufen.
Verfahren wurde mehrfach verzögert
Das Bezirksgericht Zürich hatte Vincenz im Jahr 2022 wegen Betrugs, mehrfacher qualifizierter untreuer Geschäftsbesorgung und passiver Bestechung zu 45 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Der Mitangeklagte Beat Stocker erhielt 48 Monate. Das Verfahren wurde mehrfach verzögert. Ein Entscheid des Obergerichts wurde später vom Bundesgericht aufgehoben. Am 25. Februar 2025 hatte das Bundesgericht das Zürcher Obergericht angewiesen, das Berufungsverfahren fortzusetzen.
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