Sandro ChieffoVollblut-Zürcher will Luzern mit Lachen aus dem Tabellenkeller retten
Voller Euphorie und Freude hat Sandro Chieffo am Donnerstag seinen neuen Job als Interimstrainer beim FC Luzern begonnen. Diese positive Energie will er nun auch dem Team des Tabellenletzten einflössen.
Darum gehts
Er ist im Zürcher «Chreis Cheib» geboren und aufgewachsen, wohnt aktuell in Zürich und sein Sohn spielt bei GC in der Jugend. Der 42-jährige Vollblut-Zürcher Sandro Chieffo soll ab sofort und mindestens bis zur Winterpause den FC Luzern vom Tabellenende der Super League retten. Der Nachfolger von Fabio Celestini wurde am Sonntagabend von FCL-Sportchef Remo Meyer vom U-21-Trainer zum Chef der ersten Mannschaft befördert. «Es war etwa gegen 23 Uhr, ich war schon im Halbschlaf. Da mich Remo aber nicht immer um diese Zeit anruft, war ich gleich hellwach», so Chieffo. Er habe nicht eine einzige Sekunde überlegen müssen und sofort zugesagt. «Ich hatte so eine Riesenfreude, dass ich danach fast nicht mehr schlafen konnte», so der 42-Jährige.
Für den Zürcher ist es der erste Job als Cheftrainer in der Super League. Zuvor arbeitete er im Nachwuchs von GC, als Co-Trainer von Uli Forte beim FCZ und seit 2018 als U18 sowie U21-Coach bei den Innerschweizern. Die «Riesenfreude» ist Chieffo nach seinem ersten Training als Cheftrainer am Donnerstag anzusehen. Mit einem breiten Grinsen beantwortet er die Fragen aller Journalisten – und sagt: «Die positive Energie muss das Leben dominieren.» Das ist auch sein Rezept bis zur Premiere gegen den FC Basel am Sonntag um 16.30 Uhr.
«Ich will mich in den drei Tagen Vorbereitung hauptsächlich auf die Mentalität jedes Einzelnen fokussieren und positive Momente reinbringen.» Daher habe er in seiner ersten Trainingssession auch auf lustige Spiele gesetzt. «Die Spieler sollen zusammen Spass haben – sie sollen sich freuen, ins Stadion zu kommen, und mit einem Lachen wieder nach Hause gehen», so Chieffo. Denn er sei überzeugt: «Es sind alles Super-Typen, die Mannschaft hat Qualität und kann Fussball spielen.» Zudem ist möglich, dass der FCL-Interimstrainer noch den einen oder anderen U-21-Spieler ins kalte Wasser werfen wird am Sonntag gegen den FCB. «Ich schliesse das nicht aus – wir haben gute und spannende Nachwuchsspieler.»
«Zuerst bin ich jetzt mal Feuerwehrmann»
Vier Spiele hat Chieffo Zeit, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Nach Basel warten zwei Auswärtsspiele gegen FCZ und GC auf den Zürcher und seine Luzerner Elf sowie ein Heimspiel gegen Servette. «Mein Ziel ist ganz klar. Ich will zwölf Punkte aus diesen vier Spielen.» Sollte das klappen, wäre Chieffo allenfalls ein Kandidat für eine längerfristige Lösung – trotz Gerüchten um Bruno Berner, Raphael Wicky, Thorsten Fink oder Alex Frei.
Chieffo sagt dazu: «Auch ich habe Träume und klar, habe ich die Ambition in der Super League zu trainieren, nachdem ich nun alle Altersklassen und Trainerdiplome durchgemacht habe. Zuerst bin ich jetzt mal Feuerwehrmann.» Sollte es nach dem Spiel gegen Servette aber wieder zurück in die U-21 gehen, wäre das für den Interimstrainer allerdings kein Weltuntergang. «Dann würde ich mit voller Motivation wieder zurückgehen und weiterarbeiten. Ich liebe den Trainer-Job einfach.»