Rotkreuzläden«Vom Gesellschaftsrand ins Herz von Basel»
In Basel wurde der zweite Second-Hand-Kleiderladen des Roten Kreuzes eröffnet. Dort gibts nicht nur erschwingliche Kleider, sondern auch Perspektiven für Langzeitarbeitslose.
In Basel wurde am Freitag der zweite Second-Hand-Kleiderladen des Schweizerischen Roten Kreuzes Basel-Stadt eröffnet. Das rote Band durchschnitt die Basler Modegrösse Daniela Spillmann.
«Kleider und Textilien haben eine Tradition beim Roten Kreuz», sagt Sabine Siegrist, Geschäftsführerin des Schweizerischen Roten Kreuzes Basel-Stadt (SRK-BS) bei der Eröffnung des zweiten Second-Hand-Kleiderladens der Organisation. Diese habe bereits während des Zweiten Weltkrieges Kleider und Decken für Lazarette gesammelt.
Am Freitagmorgen wurde der zweite städtische Hotspot für erschwingliche Kleider eingeweiht. «Viele Leute haben viel Arbeit investiert», so Siegrist. Von dem elegant anmutenden Geschäft im Clara-Huus zeigte sie sich begeistert.
Chance für Langzeitarbeitslose
Neben regulärem Personal werden auch Langzeitarbeitslose beschäftigt. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Sozialhilfe Basel-Stadt. «Wir bringen die Menschen vom Rand der Gesellschaft ins Herz von Basel», sagt Rudolf Illes, Leiter des Amtes.
Die Beschäftigung habe für viele Betroffene einen sinnstiftenden Effekt und ihre Situation verbessere sich. «Viele Menschen, die von der Gesellschaft abgehängt wurden, wollen Arbeiten, finden aber keinen Anschluss», so Illes. Hier setzen die Rotkreuzläden an.
Prominente Patin
Als Patin für das Projekt konnte Daniela Spillmann gewonnen worden. Die Basler Modegrösse durchschnitt auch das rote Band zur Eröffnung des Ladens. Dazu gab es viel Applaus von geladenen Gästen und ungeduldigen Shoppern.
«Es gibt viele schöne Kleider, die von Menschen abgegeben werden», so Spillmann. Sie und die Initianten freuen sich, dass die Kleider nicht weggeworfen werden. Zudem erhoffen sie sich Materialspenden. Nach der Ankündigung des Projekts habe sie so viele Bewerbungen erhalten, dass sie kaum nachkam.
Gewinn zur Finanzierung von Projekten
«Die Preisreichweite ist sehr gross», sagt SRK-BS-Sprecher Mathia Kippe. Neuwertige Waren würden für 50 bis 75 Prozent des Ladenpreises verkauft. Dadurch könnten dann sehr günstige Angebote wie T-Shirts für einen Franken querfinanziert werden.
«Unser Ziel ist es, dass der Laden einen Gewinn abwirft», so Kippe. Dieser solle dann anderen Projekten des SRK-BS innerhalb des Kantons zugute kommen.