25 Tage offlineVom Paradies zu leeren Supermarktregalen
Drei Wochen ist eine Truppe bei einem Rafting-Trip abgeschnitten von der Aussenwelt. Umso härter trifft sie die Corona-Pandemie-Realität.
Als Zach Edler von einem 25-tägigen Rafting-Trip ohne Handy und Internetverbinung zurückkommt, ist die Welt eine komplett andere als zuvor.
Am 19. Februar macht sich der 27-Jährige mit über einem Dutzend anderen bereit für das Abenteuer: Sie wollen den Colorado River bis zum Grand Canyon entlangraften. Zu dieser Zeit breitete sich das Coronavirus in China aus.
Am Samstag, 14. März, als die Gruppenteilnehmer die letzten Paddelzüge des Wildwasserabenteuers geniessen, sind sie wohl die Einzigen auf dem Planeten, die nicht wissen, dass das Virus sich zu einer Pandemie entwickelt hat. Das Leben in den USA und im Rest der Welt steht grösstenteils still.
Vom Paradies zu leeren Supermarktregalen
Über drei Wochen waren die Naturfreunde ohne Nachrichten von Familie und Freunden gewesen. «Ein Ranger hat uns als Erstes gefragt, ob wir Kontakt zur Aussenwelt hatten, dann seufzte er und erzählte uns alles», sagt Edler. Sogar Tom Hanks sei infiziert. «Wir dachten zuerst, er macht Witze», sagt der Rafter. Als die Gruppe im Minibus zurückfährt und Nachrichten von Familienmitgliedern erhält, wird die Situation real. Eine Teilnehmerin des Trips sagt zur US-Zeitung «New York Times», «wir kamen praktisch vom Paradies und waren plötzlich konfrontiert mit leeren Supermaktregalen.»
Harter Realitätseinbruch
Für die Gruppe kamen die neuen Informationen wie ein Hammerschlag. Sie hatte keine Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Der Teilnehmer Mason Thomas (29) sagt, er bereue den Rafting-Ausflug trotz des harten Realitätseinbruchs nicht. «Wir haben die Wirklichkeit aufgeschoben, es waren gestohlene Tage ohne Sorgen. Wir gehörten zu den wenigen Menschen auf der Welt, die keine Ahnung hatten.»