Wahlen SolothurnHistorisch: SVP verdrängt FDP nach über 100 Jahren von der Spitze
Der Kanton Solothurn wählt am heutigen Sonntag eine neue Regierung und ein neues Parlament. Zwischenresultate und Updates findest du im Ticker.

Darum gehts
Es ist Wahlsonntag im Kanton Solothurn.
Die Wählerinnen und Wähler setzen ihre Regierung und ihr Parlament neu zusammen.
Deine Meinung zählt
Zusammenfassung Kantonsratswahlen
Nun sind auch die Ergebnisse der Kantonsratswahlen eingetroffen – und die SVP ist die klare Gewinnerin des Wahlsonntags. Mit vier zusätzlichen Sitzen wächst ihre Fraktion auf 25 Mandate. Ein historisches Resultat: Erstmals wird die SVP die stärkste Kraft im Solothurner Parlament und verdrängt die FDP nach über 100 Jahren von der Spitze.
Die SP folgt mit 21 Sitzen (+1). Die FDP verliert zwei Mandate und fällt mit 20 Sitzen auf Rang drei zurück. Die Mitte kann ihre 20 Mandate halten. Dahinter folgen die Grünen mit neun (-1), die GLP mit vier (-2) und die EVP mit einem Sitz.
Zusammenfassung Regierungsratswahlen Solothurn
Es war ein aufregender Wahlsonntag in Solothurn mit einem historischen Ergebnis. 32'351 Stimmen wären nötig gewesen, um im ersten Wahlgang in den Regierungsrat gewählt zu werden – doch keiner der Kandidierenden erreichte diese Hürde. Ein Novum in der jüngeren Kantonsgeschichte.
Ist es ein Denkzettel für die Politik in Solothurn? «So würde ich das nicht deuten», sagt Sandra Kolly (Mitte) gegenüber dem SRF. Vielmehr liege es an der tiefen Wahlbeteiligung. Nur 35 Prozent der Stimmbevölkerung gingen an die Urne. Mit 32'100 Stimmen schnitt Kolly am Wahlsonntag am besten ab – es fehlten nur 200 Stimmen zum absoluten Mehr.
Somit müssen alle Kandidierenden erneut antreten, wenn sie einen der begehrten Sitze ergattern wollen. Das betrifft auch die anderen beiden bisherigen Regierungsräte Susanne Schaffner (SP) und Peter Hodel (FDP), die auf Platz zwei und drei landeten.
Besonders erfreulich verlief die Wahl für die SVP-Kandidatin Sibylle Jeker: Mit 28'600 Stimmen erreichte sie überraschend Platz vier. Ihre Chancen, im zweiten Wahlgang ein Mandat zu gewinnen, sind damit intakt. In Feierstimmung ist sie jedoch noch nicht: «Wir sind stolz. Jetzt gilt es zu kämpfen», sagt Jeker dem SRF. Im achten Anlauf könnte die SVP erstmals in die Solothurner Exekutive einziehen.
Weniger erfreulich ist das Ergebnis für die Grünen: Daniel Urechen holte mit 22'700 Stimmen das schlechteste Resultat. Ob er im zweiten Wahlgang nochmals antritt, ist ungewiss. Derzeit sieht es danach aus, als würden die Grünen ihren Sitz im Regierungsrat verlieren. Auch die FDP muss um ein zweites Mandat zittern, da ihr zweiter Kandidat Marco Lupi nur auf Platz sieben landete. Mathias Stricker (SP) und Marco Lupi (FDP) stehen auf Platz fünf und sechs.
Wer am 13. April zum zweiten Wahlgang antritt, ist noch offen. Sicher ist jedoch: Dann reicht das relative Mehr, um die fünf Sitze zu vergeben.
Endergebnis Regierungsratswahlen: Alle müssen in den zweiten Wahlgang
Hauchzart schafft es die Bisherige Sandra Kolly (Mitte) nicht über den Strich – 200 Stimmen fehlen ihr zum absoluten Mehr. Somit bleibt ihr die Wiederwahl im ersten Wahlgang verwehrt. Mit 32'100 Stimmen holt die Mitte-Kandidatin jedoch das beste Ergebnis.
Olten hat als letzte Gemeinde das Resultat noch etwas durcheinandergewirbelt: Die anderen beiden Bisherigen, Susanne Schaffner von der SP und Peter Hodel (FDP) rücken auf Platz zwei und drei vor. Doch auch sie erreichen, wie der Rest, das absolute Mehr nicht. Damit steht überraschend fest, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten zum zweiten Wahlgang antreten müssen, wenn sie in den Regierungsrat wollen. Es ist ein Novum in der jüngeren Geschichte des Kantons.
Über das Ergebnis dürfte sich Sibylle Jeker (SVP) freuen. 28'600 Personen haben die SVP-Kandidatin gewählt, was ihr den vierten Platz beschert. Sie geht damit als eine Favoritin in den zweiten Wahlgang, in dem die fünf Sitze definitiv vergeben werden.
Enttäuschend ist das Resultat für Daniel Urecht von den Grünen. Er landet auf dem letzten Platz und erreicht nur 22'700 Stimmen. Damit wackelt der grüne Regierungsratssitz gewaltig. Mathias Stricker (SP), Edgar Kupper (Mitte) und Marco Lupi (FDP) landen auf den Rängen fünf, sechs und sieben.
Die Wahlbeteiligung lag bei tiefen 35 Prozent.

Das Endergebnis der Regierungsratswahlen in Solothurn.
Screenshot/Kanton SolothurnNoch eine Gemeinde fehlt
Alle warten auf Olten. Es ist die letzte der 106 Gemeinden, die noch ausgezählt werden muss. Momentan müssen alle Kandidatinnen und Kandidaten in den zweiten Wahlgang. Erreicht noch jemand das absolute Mehr?
Wer muss in den zweiten Wahlgang?
Das neuste Zwischenresultat zeigt: Kein einziger Kandidat steht über dem Strich. Und es fehlen nur noch drei Gemeinden (Olten, Selzach und Trimbach). Stand jetzt müssen also alle Politikerinnen und Politiker zum zweiten Wahlgang antreten. Das wäre eine Blamage für die drei Bisherigen.

Historisches Ergebnis im Kantonsrat
Sollten die Prognosen eintreten, würde die FDP erstmals seit 100 Jahren nicht mehr die stärkste Fraktion im Solothurner Kantonsrat stellen. Sie werden wohl klar von der SVP überholt.
Erste Hochrechnungen bezüglich Kantonsratswahlen
Es sieht danach aus, als würde die SVP heute zur ganz grossen Gewinnerin avancieren: Laut den ersten Hochrechnungen bezüglich der Kantonsratswahlen würde die SVP neu 26 Sitze (bisher 21) innehaben und somit mit Abstand stärkste Fraktion werden. Die SP, Mitte und FDP würden je einen Sitz verlieren. Die Grünen können wohl ihre zehn Sitze halten. Grosse Verliererin wäre die GLP, die nur noch vier Sitze (bisher sechs) halten würde. Entschieden ist allerdings noch nichts.
Keine Veränderung – grosse Gemeinden fehlen noch
Die Reihenfolge bleibt auch nach 85 ausgezählten Gemeinden gleich. Es wäre eine riesige Überraschung, wenn nicht alle Bisherigen im ersten Wahlgang wiedergewählt würden.
Mit Olten, Solothurn und Grenchen fehlen allerdings noch die Ergebnisse der drei grössten Ortschaften. Dort wählt die Stimmbevölkerung eher links. Es ist also noch mit Verschiebungen zu rechnen.
Schwierig wird es wohl für die Grünen: Daniel Urecht bekommt derzeit klar am wenigsten Stimmen von der Bevölkerung. Damit ist davon auszugehen, dass der grüne Regierungsratssitz eine neue Farbe erhalten wird.

Es bleibt spannend
Nun sind 70 von 106 Gemeinden im Kanton Solothurn ausgezählt. Es zeigt sich dasselbe Bild: Sandra Kolly (Mitte) steht als einzige Kandidatin über dem Strich. Dahinter folgt Sibylle Jeker (SVP). Die Bisherigen Peter Hodel (FDP) und Susanne Schaffner (SP) müssen um das absolute Mehr bangen.
Knappes Rennen an der Spitze
Auch nach 59 ausgezählten Gemeinden mischt SVP-Kandidatin Sibylle Jeker vorne mit. Sie steht derzeit nur knapp hinter Sandra Kolly (Mitte), die momentan als Einzige das Absolute Mehr erreicht. Kommt es heute zur Sensation für die SVP?

Das Zwischenresultat nach 47/106 ausgezählten Gemeinden im Überblick

Es sind 47 von 106 Gemeinden ausgezählt. Nun liegt Sandra Kolly (Mitte) an der Spitze. Sie würde derzeit auch das Absolute Mehr erreichen und somit die Wiederwahl im ersten Wahlgang schaffen. Dahinter liegen Sibylle Jeker (SVP), Peter Hodel (FDP) und Edgar Kupper (Mitte). Marco Lupi (FDP), Mathias Stricker (SP) und Daniel Urecht liegen etwas abgeschlagen zurück.
Marco Lupi (FDP) gibt sich gegenüber 20 Minuten gelassen: «Diese Resultate sind noch nicht aussagekräftig.» Trotzdem blickt er gespannt auf den weiteren Verlauf: «Mein Ziel ist es, heute gut abzuschneiden und dass es mein Parteikollege Peter Hodel im ersten Wahlgang in den Regierungsrat schafft.»

Marco Lupi möchte den zweiten FDP-Sitz holen.
Screenshot/FDPErste Zwischenresultate sind da
25 von insgesamt 106 Gemeinden sind ausgezählt. Sibylle Jeker (SVP) steht derzeit ganz oben und hat damit Stand jetzt sogar mehr Stimmen als die drei Bisherigen: Sandra Kolly (Mitte), Peter Hodel (FDP) und Susanne Schaffner (SP). Ein gutes erstes Zwischenresultat holt auch Edgar Kupper (Mitte), der derzeit vor Susanne Schaffner steht. Die Grünen sind mit Daniel Urecht derzeit auf dem letzten Platz.
Das Resultat ist allerdings noch mit Vorsicht zu betrachten, denn es sind erst wenige und vor allem eher bürgerliche Gemeinden ausgezählt.
Um zwölf Uhr schliessen die Wahlbüros im Kanton Solothurn. Um diese Zeit werden auch die ersten Zwischenresultate erwartet.
Die Ausgangslage
Im Kanton Solothurn sind fünf Sitze im Regierungsrat zu vergeben. Mit Susanne Schaffner (SP), Sandra Kolly (Mitte) und Peter Hodel (FDP) stellen sich nur drei der Bisherigen zu Wiederwahl auf. Ihnen dürfte der Sprung in den Regierungsrat erneut gelingen. Spannend wird es in Bezug auf die beiden Plätze, die neu besetzt werden: Brigit Wyss (Grüne) und Remo Ankli (FDP) treten nämlich nicht mehr an. Fünf Politiker und Politikerinnen wollen sie beerben: Edgar Kupper (Mitte), Daniel Urecht (Grüne), Mathias Stricker (SP), Sibylle Jeker (SVP) und Marco Lupi (FDP).
Obwohl die SVP die wahlstärkste Partei ist, war sie bisher nicht im Solothurner Regierungsrat vertreten. Klappt es nun mit Sibylle Jeker im achten Anlauf erstmals, einen Sitz in der Solothurner Exekutive zu gewinnen? Laut Umfragen hat die SVP-Kandidatin jedenfalls die Nase vorne. Das Rennen ist allerdings eng – nur Daniel Urecht von den Grünen liegt laut den Umfragen abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Neben dem Regierungsrat wird am Wahlsonntag auch das Solothurner Kantonsparlament neu besetzt. 588 Personen kandidieren für 100 Sitze. Bisher war die FDP die stärkste Partei im Parlament, gefolgt von der SVP.
Ab elf Uhr ist das Wahlzentrum für die Bevölkerung geöffnet. Die ersten Resultate werden ab etwa zwölf Uhr erwartet.