Wahlen USA: Donald Trump in Swing States auf Aufholjagd

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PräsidentschaftswahlenDrei Wochen vor den Wahlen: Trump holt in Swing-States auf

Der Endspurt beginnt: In wenigen Wochen finden die US-Wahlen statt – und das Rennen wird von Tag zu Tag enger. Donald Trump holt in den Swing-States auf oder baut gar seinen Vorsprung aus.

Donald Trump vs Kamala Harris: Die Wahlen in den USA finden in weniger als drei Wochen statt.
In einigen Bundesstaaten haben bereits vorzeitige Stimmabgaben begonnen. Dabei kam es im Swing-State Georgia zu 328'000 Stimmabgaben  – ein Rekord.
Laut nationalen Umfragen liegt Harris derzeit in Führung, jedoch ist ihr Vorsprung geschrumpft.
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Donald Trump vs Kamala Harris: Die Wahlen in den USA finden in weniger als drei Wochen statt.

Getty Images via AFP

Darum gehts

  • Am 5. November finden die US-Wahlen statt.

  • Erste Bundesstaaten haben mit der vorzeitigen Stimmabgabe begonnen.

  • In Georgia kam es dabei zum Rekord – noch nie wurden so viele Stimmzettel am ersten Tag abgegeben.

  • Derweil wird das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump immer enger.

  • Der Vorsprung der Demokratin hat abgenommen – Trump konnte zudem in einigen Swing-States seine Führung ausbauen.

In weniger als drei Wochen finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt – und sie dürften knapp ausgehen. Nun haben die ersten Bundesstaaten mit der vorzeitigen Stimmabgabe begonnen – einer davon ist der wichtige Swing-State Georgia. In der Nacht auf Mittwoch wurden die Wahllokale regelrecht überrannt: Über 328'000 Stimmzettel wurden an einem Tag eingereicht – so viele wie noch nie zuvor am ersten Wahltag.

Georgia bleibt für Donald Trump und Kamala Harris einer der am meisten umkämpften Bundesstaaten. Während die beiden im September gemäss Umfragewerten gleichauf waren, konnte der Republikaner unterdessen seinen Vorsprung im südlichen Swing-State etwas ausbauen. Derzeit trennen die beiden ein Prozentpunkt*.

In den nationalen Umfragen liegt Harris aktuell mit 49 Prozent vor Trump mit 47 Prozent. Der Ex-Präsident konnte während der letzten Wochen jedoch neben Georgia auch in den anderen sechs Swing-States aufholen oder seinen Vorsprung ausbauen. Ein Überblick.

Arizona und North Carolina: Trump hat die Nase vorne

Trump führt in den südlichen Swing-States Arizona und North Carolina die Polls an. Ende September waren die beiden Präsidentschaftskandidaten in Arizona noch gleichauf – mittlerweile konnte Trump seinen Abstand zu Harris um etwa 1,6 Prozentpunkte ausbauen. Wie in Georgia trennen die beiden in North Carolina nur rund ein Prozentpunkt. In Nevada liegt Harris laut Wahlumfragen knapp vor ihrem Kontrahenten. Hier nahm ihr Vorsprung in den vergangenen Tagen aber auch ab.

Michigan, Wisconsin, Pennsylvania: Abstand wird kleiner

In den Bundesstaaten Michigan, Wisconsin und Pennsylvania führt weiterhin die Vizepräsidentin die Umfragen im Hinblick auf die Wahlen 2024 an. Doch der Abstand zu ihrem Kontrahenten nimmt immer weiter ab: Führte Harris im September in Michigan und Wisconsin noch mit rund zwei Prozentpunkten, ist dieser Vorsprung in den letzten Tagen verpufft. Trump und Harris trennen aktuell weniger als ein Prozentpunkt.

In Pennsylvania ist das Rennen bereits seit August sehr eng – Ende September konnte Harris ihren Vorsprung kurzzeitig ausbauen. Doch auch dieser ist mittlerweile wieder abgeflacht.

So wählten die Swing-States bei den letzten US-Wahlen

Donald Trump tritt bereits zum dritten Mal bei den Präsidentschaftswahlen an: 2016 konnte er sich gegen die Demokratin Hillary Clinton durchsetzen, 2020 musste er gegen den derzeit amtierenden Präsidenten Joe Biden eine Niederlage hinnehmen. Wie haben die entscheidenden Swing-States bei den Wahlen 2016 und 2020 gewählt?

Arizona

2016 – Donald Trump (+ 4 Prozent)
2020 – Joe Biden (+ 0,3 Prozent)

Georgia

2016 – Donald Trump (+ 5 Prozent)
2020 – Joe Biden (+ 0,2 Prozent)

Michigan

2016 – Donald Trump (+ 0,2 Prozent)
2020 – Joe Biden (+ 2,8 Prozent)

Nevada

2016 – Hillary Clinton (+ 2,4 Prozent)
2020 – Joe Biden (+ 2,4 Prozent)

North Carolina

2016 – Donald Trump (+ 4 Prozent)
2020 – Donald Trump (+ 1,3 Prozent)

Pennsylvania

2016 – Donald Trump (+ 0,7 Prozent)
2020 – Joe Biden (+ 1,2 Prozent)

Wisconsin

2016 – Donald Trump (+ 0,8 Prozent)
2020 – Joe Biden (+ 0,6 Prozent)

Donald Trump holt in den Swing-States auf – warum?

Mit völliger Sicherheit lässt sich nicht sagen, weshalb Trump in den letzten Wochen immer mehr Zustimmung erhält. Eine Erklärung könnte laut Wahlbeobachtern sein, dass der Ex-Präsident, so zeigen es Umfragen, derzeit vor allem bei den Männern neue Wähler findet – auch bei schwarzen Männern und Latinos, einer äusserst wichtigen Wählergruppe.

In Nevada und North Carolina etwa machen Latinos respektive schwarze Wähler mehr als ein Fünftel der Wählerschaft aus. In Arizona ist jeder vierte Wahlberechtigte Latino, in Georgia machen schwarze Wahlberechtigte ein Drittel der Wählerschaft aus.

Diese Einschätzung scheint auch bei den Demokraten Gehör zu finden, denn Harris verstärkt derzeit ihre Bemühungen, schwarze und lateinamerikanischen Wähler anzusprechen. Der amerikanische Politikwissenschaftler Grant Davis Reeher vermutet zudem, dass der Fokus der Demokraten auf Abtreibungsrechte und die Tatsache, dass Harris in ihren Auftritten ihr Geschlecht häufig betont, einige Männer empfänglicher für Trump gemacht haben könnte, wie er zu «Newsweek» sagte.

Die Kampagne von Kamala Harrisreagiert auf die nachlassende Unterstützung unter schwarzen Wählern und verstärkt ihre Bemühungen, diese Wählergruppe zu mobilisieren. Im Rahmen dieser Offensive, so US-Medien, traf sich die Vizepräsidentin mit  Charlamagne tha God, dem Co-Moderator der beliebten Hip-Hop-Radiosendung «The Breakfast Club».

Die Kampagne von Kamala Harrisreagiert auf die nachlassende Unterstützung unter schwarzen Wählern und verstärkt ihre Bemühungen, diese Wählergruppe zu mobilisieren. Im Rahmen dieser Offensive, so US-Medien, traf sich die Vizepräsidentin mit Charlamagne tha God, dem Co-Moderator der beliebten Hip-Hop-Radiosendung «The Breakfast Club».

Getty Images for iHeartMedia

Was sind die Swing-States und warum sind sie wichtig?

Bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen gibt es sieben Swing-States. Das sind Bundesstaaten, bei denen oft bis zuletzt unklar bleibt, welcher Kandidat die Mehrheit erringen wird. Diese Staaten, die auch «Battleground States» oder «Purple States» bezeichnet werden, sind wahlentscheidend. Deshalb fokussieren sich die Wahlkampagnen oftmals auf diese Gebiete. Denn: In den meisten Bundesstaaten gilt das «Winner-takes-all»-Prinzip. Der Kandidat, der in einem Bundesstaat die Mehrheit der Stimmen aus der Bevölkerung erhält – seien es 70 oder 50,1 Prozent –, bekommt auch alle Wahlleute dieses Bundesstaates zugesprochen.

*Alle Zahlenangaben Stand 16. Oktober 2024

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