Ex-US-PräsidentSo reagiert Nato-Chef Stoltenberg auf Trumps Kampfansage
Bei einer Wahlkampfveranstaltung offenbarte Donald Trump seine Bereitschaft, die Verteidigung nicht zahlender Nato-Mitglieder aufzugeben – und Russland zur Aggression zu ermutigen.
Darum gehts
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat in South Carolina eine Wahlkampfveranstaltung abgehalten.
Dabei sagte er, dass er Nato-Mitglieder, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, nicht vor Russland schützen würde.
Gleichzeitig ermutigte er Russland, diese Länder anzugreifen.
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump würde Nato-Partnern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, nach eigenen Angaben keinen Schutz vor Russland gewähren. Das sagte der ehemalige US-Präsident am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina.
Der «Präsident eines grossen Landes» habe ihn einmal gefragt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle, sagte Trump. Er habe geantwortet: «Nein, ich würde Euch nicht beschützen.»
Vielmehr noch: Er würde Russland «sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen.» Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: «Nehmen wir an, das ist passiert.»
«Untergräbt unsere Sicherheit»
Zu diesen Äusserungen hat sich nun auch der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg geäussert. Trumps Drohungen untergraben demnach die Sicherheit des Verteidigungsbündnisses, sagte Stoltenberg am Sonntag.

Donald Trump gilt als sicherer Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahlen 2024.
AFPZuvor hatte bereits das Weisse Haus von US-Präsident Joe Biden reagiert. «Angriffe eines mörderischen Regimes auf unsere engsten Alliierten zu ermutigen ist ungeheuerlich und vollkommen verrückt», erklärte Sprecher Andrew Bates am Samstag in einer Mitteilung. «Es gefährdet die nationale Sicherheit Amerikas, die globale Stabilität und unsere Wirtschaft im Inland.»
Bündnispartner erhöhten Verteidigungsausgaben
Zuletzt war Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einem Besuch in Washington Befürchtungen entgegengetreten, dass der Ausgang der US-Präsidentenwahl die Zukunft der Nato gefährden könnte. Er habe vier Jahre lang mit Trump zusammengearbeitet und ihm aufmerksam zugehört, sagte Stoltenberg Ende Januar dem US-Sender CNN. Trumps Hauptkritik, dass die Bündnispartner zu wenig für die Nato ausgeben, sei angekommen. So hätten sie in den letzten Jahren ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöht.
Putin sprach mit Tucker Carlson auch über die Nato.
xTrump, der von 2017 bis 2021 im Weissen Haus regierte, drohte immer wieder mit dem Rückzug der USA aus dem Verteidigungsbündnis. Der Republikaner will im November dieses Jahres wieder zum Präsidenten gewählt werden und kämpft bei den Vorwahlen seiner Partei um die Kandidatur. Er wirbt unter anderem damit, eine grundlegende Neubewertung der Nato weiterführen zu wollen.
Bei der Wahlkampfveranstaltung in South Carolina kündigte Trump ausserdem erneut an, Menschen im grossen Stil abzuschieben. Die irreguläre Einwanderung ist eines der dominierenden Themen im US-Wahlkampf. Ein oft genutztes Argument auf republikanischer Seite lautet, Steuergelder sollten nicht zum Schutz anderer Länder – etwa der Ukraine – ausgegeben werden, sondern für den Schutz der eigenen Grenze.
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