Chauffeur ohne StelleWarum dieser 62-Jährige so viele Jobangebote hat
Ein 62-jähriger Berner suchte nach Arbeit. Da er keinen Job fand, postete er sein Schicksal auf Facebook. Nun hat sich seine Lage geändert.
«Hallo, suche eine Stelle als Chauffeur. Es sollte doch möglich sein, dass ich bis zu meiner Rente in zweieinhalb Jahren noch etwas finde», schrieb der 62-jährige Willi Langenegger auf seinem Facebook-Profil. Innerhalb einer Woche wurde der Post über 1'800-mal geteilt und fleissig kommentiert. Mit so vielen Reaktionen habe er nicht gerechnet, sagt der Chauffeur gegenüber «Tele Bärn».
Seit dem Post habe er zahlreiche Jobangebote und Tipps erhalten. «Ich will nicht ewig arbeiten, aber sicher noch bis zu meiner Pensionierung», sagt Langenegger. Die vielen Rückmeldungen hätten ihn nun ermutigt.
Zuvor arbeitete der Mann ein Leben lang als Chauffeur: Er war bei verschiedenen Kleinunternehmen, fuhr 14 Jahre lang als Buschauffeur in Burgdorf und war zuletzt in der Nachtlogistik tätig. Diese Arbeit sei jedoch nichts für ihn gewesen: «Mir fehlte das Fahren. Ausserdem schlugen die Arbeitszeiten auf die Gesundheit.»
Schwierige Umstände
Auf Jobsuche via Facebook – wie sinnvoll ist das im Allgemeinen? «Das eigene Umfeld zu aktiveren ist eine gute Idee», sagt Adrian Wüthrich, Präsident vom Dachverband der Arbeitnehmenden Travail Suisse. Für arbeitslose Personen über 60 ist es nämlich nicht einfach, einen Job zu finden: «Ein Drittel hat Glück und findet wieder Arbeit. Ein weiteres Drittel geht in Frühpension und ein Drittel bleibt arbeitslos», sagt Wüthrich.