Fakten-CheckWas hat es mit diesen Energiesparmythen auf sich?
Im Zusammenhang mit Energiesparen und Umweltschutz halten sich viele Halb- oder Unwahrheiten hartnäckig. Hier wird damit aufgeräumt.
Mit der Abstimmung zur Energiestrategie 2050 hat sich die Schweiz auf den Weg in eine Energiezukunft gemacht, in der Energie effizienter genutzt und nachhaltiger sowie unabhängiger vom Ausland produziert wird. Bis 2035 soll der durchschnittliche Energieverbrauch um 43 Prozent pro Person gesenkt werden. Die Umsetzung der Energiestrategie ist nicht nur Aufgabe einiger Grossverbraucher, sondern braucht das langfristige Engagement der ganzen Bevölkerung. Nicht erst seit der Annahme der Energiestrategie und der Klima-Demos werden die Themen Energieverbrauch und Klimaschutz rege diskutiert. Dennoch kursieren nach wie vor viele Mythen im Zusammenhang mit Energiesparen und Umweltschutz. Hier wird fünf häufig genannten Halb- oder Unwahrheiten auf den Grund gegangen.
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In der Schweiz ist die Sonneneinstrahlung zu schwach für die gewinnbringende Nutzung von Solarenergie. Das stimmt nicht! Die jährliche Sonneneinstrahlung variiert hierzulande je nach Standort zwischen 1050 und 1550 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Auf die gesamte Fläche der Schweiz mit ihren 41’285 Quadratkilometern trifft so etwa 200-mal mehr Sonneneinstrahlung, als im gesamten Land Energie verbraucht wird. Die heutige Nutzung der Fotovoltaik hängt allerdings nur bedingt von der jeweiligen Intensität der Sonneneinstrahlung ab. Zu den Ländern mit der stärksten Nutzung der Kraft der Sonne gehören in Europa sowohl südliche Länder wie Griechenland und Italien als auch Deutschland, Belgien oder die Tschechische Republik. Das Bundesamt für Energie schätzt das Produktionspotenzial auf Schweizer Dächern und Fassaden auf 67 Terawattstunden pro Jahr. Dies bedeutet, dass eine 40-mal höhere Solarstromproduktion als heute möglich wäre.
Gebäudeisolation sorgt im Winter für tiefere Heizkosten, im Sommer staut sich die Hitze jedoch vermehrt in gut isolierten Gebäuden. Ganz im Gegenteil: Eine gute Dämmung lässt die Hitze gar nicht erst in das Haus hinein. In schlecht oder gar nicht isolierten Dachgeschossen kann es im Sommer bis zu 80 Grad Celsius heiss werden. Hitze ist nicht bloss unangenehm, sie kann auch zu Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen oder gar zu Herz-Kreislauf-Problemen führen. Mit einer guten Isolation und dem richtigen Lüftungsverhalten können auch im Hochsommer angenehme Innentemperaturen erreicht werden.
Weil in LED-Lampen mehr graue Energie steckt als in herkömmlichen Glühbirnen, belasten LED-Leuchtmittel die Umwelt stärker. Diese Aussage stimmt nicht! Für die Herstellung einer LED-Lampe werden etwa drei bis vier Kilowattstunden benötigt. Wenn also eine 60-Watt-Glühlampe durch eine gleich helle LED-Lampe ersetzt wird, hat man die graue Energie bereits nach rund 70 Betriebsstunden eingespart. Die Lebensdauer einer LED liegt im Vergleich dazu bei gut 20’000 Betriebsstunden.
Früchte und Gemüse aus der Schweiz haben in jedem Fall die bessere Umweltbilanz als importierte Produkte. Die Faustregel, dass Produkte aus der Region umweltfreundlicher sind, sollte nicht bedingungslos angewandt werden: Wird Obst oder Gemüse in beheizten Gewächshäusern produziert, macht die Heizenergie den grössten Teil der auf dem Lebensweg der Produkte benötigten Energiemenge – der sogenannten grauen Energie – aus. Daher ist die Energiebilanz von Tomaten, Gurken oder anderen Gemüsesorten, die in der Schweiz ausserhalb der Hauptsaison in fossil beheizten Gewächshäusern produziert werden, schlechter als diejenige der gleichen Produkte aus Südeuropa. Der Transport mit Lastwagen fällt weniger ins Gewicht als die Beheizung der Gewächshäuser. Umweltbewusste Konsumenten sollten auf Saisongemüse aus Freilandanbau setzen. Früchte und Gemüse aus der Region sind nämlich besonders umweltfreundlich, wenn sie auch Saison haben.
Das sogenannte Öko-Programm vieler Waschmaschinen dauert länger als ein normaler Waschgang, und dadurch wird fast gleich viel Energie verbraucht wie mit dem Standard-Programm. Diese Aussage ist falsch! Waschmaschinen brauchen am meisten Energie für das Aufwärmen des Wassers, je nach Quelle sind es bis zu zwei Drittel des Gesamtenergieverbrauchs eines Waschvorgangs. Energie lässt sich somit vor allem durch tiefere Wassertemperaturen sparen. Mit 30 Grad lässt sich daher bis 70 Prozent Strom sparen gegenüber einer 90-Grad-Wäsche und bis 20 Prozent gegenüber einer 40-Grad-Wäsche. Doch auch der Verzicht auf die Vorwäsche, die Füllmenge und das Trocknen haben Einfluss auf den Energieverbrauch – und somit die Stromkosten – beim Waschen. Das Drehen der Trommel verbraucht vergleichsweise wenig Strom. Beim Öko-Programm wird die Wäsche vielfach zuerst eingeweicht, wodurch danach mit tieferen Temperaturen gewaschen werden kann.
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