Was vermisst ihr an Live-Auftritten, Schweizer Musikerinnen und Musiker?

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Ghost FestivalWas vermisst ihr an Live-Auftritten, Schweizer Musikerinnen und Musiker?

Im neuen Trailer zum «Ghost Festival» erinnert man sich an die Zeit, als es noch Live-Gigs gab. Wir haben Schweizer Acts wie Stefanie Heinzmann und Adrian Stern gefragt: Was vermisst ihr am meisten?

Der Trailer des Ghost Festivals: Schemenhafte Erinnerungen an Live-Gig-Zeiten.

Ghost Festival

Darum gehts

  • Das Ghost Festival findet am 27. und 28. Februar statt und ist mit knapp 300 Schweizer Acts der grösste Musikevent in der Geschichte des Landes. Also theoretisch, denn der Anlass findet gar nicht statt.

  • Tickets dafür kannst du trotzdem kaufen und unterstützt damit direkt die teilnehmenden Musikschaffenden. Der Erlös geht an die pandemiegebeutelten Acts auf dem Line-up und deren Crews.

  • Jetzt ist auch der Trailer zum Ghost Festival da. Im Clip gehts um Erinnerungen an Live-Gigs.

  • Wir haben Schweizer Musiker*innen gefragt, was sie an Auftritten vor Publikum vermissen.

Seit knapp einem Jahr geht im Schweizer Livemusik-Sektor so gar nichts mehr: Viele Musikschaffende können ihrer Arbeit derzeit nicht nachgehen und stehen vor finanziellen Schwierigkeiten. Mit dem Ghost Festival wurde eine grossangelegte Solidaritätsaktion ins Leben gerufen, die Musiker*innen und ihre Crews unterstützen soll.

Nun ist der neue und erste Trailer des Festivals da. Im verwunschenen Clip gehts um Erinnerungen an Live-Gigs. Und nach Letzteren – vergangenen und zukünftigen – haben wir uns bei einigen Ghost Festival-Acts erkundigt.

Stefanie Heinzmann träumt vom Gampel
«Ich vermisse die Menschen so unglaublich. Die Zeit mit meiner Band hinter und auf der Bühne. Aber ich vermisse auch die Leute im Publikum, mit denen ich das Leben feiern darf. Das Open Air Gampel ist und bleibt für mich ein Highlight in meinem Leben. Bei meinem ersten Auftritt nach der Pandemie werde ich wahrscheinlich sehr aufgeregt sein und mich wie ein Kind an Weihnachten fühlen: Etwas zu hibbelig und mit einem Dauergrinsen im Gesicht.»

Tim Freitag, was vermisst ihr am meisten, wenn ihr an Live-Auftritte denkt? Die Gummibärli im Backstage.

Was so gar nicht?Handyfilmer.

Wie stellt ihr euch euren ersten (Festival-)Auftritt nach der Pandemie vor?Am Coachella auf der World Tour.

Sängerin Veronica Fusaro fehlen die leisen Momente
«
Ich vermisse den Live-Moment, wenn es in einem Song leise ist, und man merkt, dass alle zuhören. In diesem Moment macht man zusammen Musik. Es ist echt ein wunderschönes Gefühl, eine solche Wertschätzung zu erhalten.»

Die Berner Elektro-Künstlerin Casanora will wieder Bass in der Brust«An einem warmen Sommerabend, mit erfrischendem Drink in Reichweite, ein leichter Wind geht, meine Visuals kombiniert mit einer nicen Lichtshow und Haze ummanteln mich. Man fühlt wieder den Bass in der Brust.»

Sängerin Anna Rossinelli braucht ihre Vitamine
«Meine Konzerte geben mir eine gewisse Daseinsberechtigung, sind quasi der Kern unserer Arbeit. Vermissen ist in Sachen Live-Konzerte ein zu schwaches Wort, um meine Sehnsucht zu beschreiben. Es ist ein regelrechter Mangel, als würde mir ein wichtiges Vitamin fehlen. Ich werde mein erstes Konzert nach der Pandemie in mich aufsaugen, als wäre es das letzte. Ich werde jeden Moment einfrieren und mich von aussen selbst beobachten. Und danach gehen wir richtig feiern!»

Acid Amazonians, welcher Auftritt wird euch ewig in Erinnerung bleiben?
Die Bad Bonn Kilbi. Oder als wir auf dem Love-Mobile in Stockholm gefragt wurden, ob wir Macarena spielen könnten.

Gibts Dinge, die ihr an Live-Auftritten so gar nicht vermisst?
Die Typen, die uns die Welt erklären wollen und Typen, die unsere Knöpfe anfassen.

Und was fehlt euch?
Die Momente, in denen wir gerade so seltsame Musik machen, dass die Hälfte der Leute den Raum verlässt und die andere Hälfte es voll abfeiert.

Sänger Adrian Stern vermisst einfach alles
«Das frühe nervöse Aufwachen, dann den Bandbus einladen und die sinnlosen Technikgespräche während der Fahrt, dann das Ausladen, Aufstellen, Soundchecken, zusammen Znachtessen, immer nervöser werden, die Stimmen der einströmenden Zuschauer in den Backstagebereich hinüberklingen, zusammenstehen, einander umarmen und dann für zwei Stunden schweben in den Sphären der unberechenbaren Livemusik, auf die Bühne stürmen, danach total geschafft und verschwitzt Autogramme geben, wieder in den Bandbus steigen und bei der Heimfahrt noch ein belohnendes Happy Meal geniessen, Müde und leicht taub, aber überglücklich ins Bett sinken und es kaum erwarten können, wenn es wieder von vorne losgeht. Das fehlt mir.»

Im kommenden Teil 2 dieser Story erzählen unter anderem Baschi, 77 Bombay Street und Annie Taylor, worauf sie sich in Zukunft freuen. 20 Minuten ist Medienpartner vom Ghost Festival. Tickets (und Merch!) gibts auf ghost-festival.ch

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