Wassen Uri: Männer unfreiwillig in den Gemeinderat gewählt

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Wassen UR«Habe keine Zeit dafür» – Andreas Baumann wird unfreiwillig Gemeinderat

Zwei Urner wurden gewählt, obwohl sie nicht in den Gemeinderat wollen. Andreas Baumann-Zurfluh erklärt, wie es zur unfreiwilligen Wahl kam.

Am Sonntag wurden in Wassen zwei Gemeinderäte gewählt.
Die beiden hatten sich gar nicht für die Ämter aufstellen lassen.
Beim zweiten Wahlgang erzielten sie jedoch die meisten Stimmen.
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Am Sonntag wurden in Wassen zwei Gemeinderäte gewählt.

20min/Marco Zangger

Darum gehts

  • Wer in den Gemeinderat gewählt wird, muss sein Amt antreten. So will es das Gesetz. Es gibt jedoch Ausnahmen.

  • In Wassen ist genau dies passiert: Zwei Männer erhielten am meisten Stimmen, wollen aber gar nicht in den Gemeinderat.

  • Nun ist unklar, ob sie ihre Ämter antreten.

Sie liessen sich nicht aufstellen und dennoch wurden Felix Baumann-Baumann und Andreas Baumann-Zurfluh in den Gemeinderat gewählt. Am Sonntag sollten in Wassen im Kanton Uri zwei neue Gemeinderäte gewählt werden. Es war schon der zweite Versuch, die beiden Sitze neu zu besetzen. Am 22. September hatte es nämlich niemand zum absoluten Mehr von 26 Stimmen geschafft. Nun kam es zum zweiten Wahlgang, wobei die einfache Mehrheit für einen Sieg genügte.

Felix Baumann-Baumann bekam 24 Stimmen, Andreas Baumann-Zurfluh 13 Stimmen. Beat Baumann-Nogueira, Gemeindepräsident von Wassen, informierte die beiden neuen Gemeinderäte per Telefon, wie er gegenüber dem «Boten» sagt.

«Ich wollte gar nicht in den Gemeinderat»

Andreas Baumann-Zurfluh

Auf Anfrage von 20 Minuten sagt der Neugewählte Andreas Baumann-Zurfluh: «Ich wollte gar nicht in den Gemeinderat. Ich bin Bauer und muss arbeiten und habe keine Zeit für lange Sitzungen.» Zudem ist er Vorstandsmitglied des Urner Bauernverbandes, Vizekommandant der Feuerwehr und Kassier der Alpgenossenschaft.

Ob er das Amt antreten wird, sei noch unklar. «Das muss ich zuerst mit meiner Familie besprechen», so Baumann-Zurfluh. Wenn der Aufwand überschaubar bleibe, könne er sich vorstellen, Gemeinderat zu werden. Vorerst werde es sicher kein grosses Fest geben.

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Teilte seine Meinung in der Beiz

Dass er die Stimmen bekam, obwohl er nicht Gemeinderat werden wollte, erklärt er sich so: «Ich bin nicht jemand, der zu Hause sitzt und Fernsehen schaut. Ich gehe in die Beiz und diskutiere mit den Leuten. Dort sage ich halt meine Meinung. Vielleicht wurde ich deswegen gewählt.» Genau wisse er es aber nicht.

Ab Montag haben Baumann-Baumann und Baumann-Zurfluh zehn Tage Zeit, um sich für oder gegen einen Amtsantritt zu entscheiden. Eine Ablehnung bedarf jedoch einer guten Erklärung. So können Gewählte über 65 Jahren und Personen, die bereits Amtsträger sind oder zwei Amtsperioden hinter sich haben, ein Amt verweigern.

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