Zhao WeiWeg, verschwunden – China löscht seine berühmteste Schauspielerin
Weil die Regierung eine «chaotische Fan-Kultur» und Fehlverhalten von Promis beklagt, wird gegen die Unterhaltungsbranche vorgegangen.
Darum gehts
Die Schauspielerin Zhao Wei wurde in China aus dem Internet gelöscht.
Wo sie sich derzeit befindet, ist nicht klar.
Die Regierung soll gezielt gegen die Stars der Unterhaltungsbranche vorgehen.
Sie spielte die Hauptrolle in in der Fernsehserie «My Fair Princess». Neben der Schauspielerei war sie auch Sängerin, verkaufte Millionen von Tonträgern, spielte in etlichen Serien und produzierte selber Filme. Zhao Wei, das 45-Jährige Jurymitglied von chinesischen und internationalen Filmfestivals stieg zu einer der reichsten Unterhaltungskünstlerinnen auf.
Doch seit Ende August wurden Filme und Serien von und mit ihr von chinesischen Streaming-Plattformen gelöscht. Ihre Kanäle auf den Sozialen Medien wurden in China ebenfalls entfernt. Auf Weibo, dem chinesischen Twitter, hatte sie über 80 Millionen Follower. In digitalen Filmlexika ist Weis Name nicht mehr zu finden, gleiches gilt für ihre Person im chinesischen Wikipedia, wie die Tamedia-Zeitungen schreiben. Wo sie sich zurzeit aufhält, ist nicht klar.
Die Unterhaltungsindustrie im Visier der Regierung
Laut CNN stand Wei gemeinsam mit weiteren Künstlern auf einer Liste von «misbehaving celebrities» (Künstler mit schlechtem Verhalten/Benehmen). Schon früher wurden chinesische Prominente demnach von der Regierung ins Visier genommen, doch das jüngste Vorgehen sei umfassender und härter. Fans verglichen das Verschwinden von Prominenten aus den sozialen Medien mit der «Entstehung eines schwarzen Lochs».
Die chinesische Regierung habe es gezielt auf die Unterhaltungsindustrie mit all ihren berühmten Stars und dem damit verbundenen Kult um sie abgesehen, wie CNN weiter berichtet. Denn es gebe in China keinen Platz für Personen, die grösser und wichtiger seien als der Staat mit Xi Jinping an seiner Spitze selbst. Zudem beklagt die Disziplinkommission der Partei eine «chaotische Fan-Kultur», Fehlverhalten von Promis und «negative Nachrichten» aus der Branche, wie die Deutsche Presse-Agentur Anfang September schrieb.
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