Bildung«Wegen dieses F-Status kann ich meinen Traum nicht verwirklichen»
Geflüchtete, die in der Schweiz zur Schule gehen oder studieren wollen, sind oft mit hohen Hürden konfrontiert. Betroffene erzählen.
Darum gehts
Geflüchtete sind in der Schweiz mit Hürden konfrontiert, wenn sie zur Schule gehen, eine Lehre machen oder studieren wollen.
Der Verein «Bildung für alle – jetzt!» fordert mit einer 19 000-fach unterschriebenen Petition, dass sich das ändert.
Betroffene erzählen im Video mit 20 Minuten. Etwa davon, dass viele Freiwillige helfen. Dass das Recht auf Bildung aber gesetzlich verankert sein müsste.
Kholoud Alhaj Ali ist 23 Jahre alt und aus Syrien. Sie ist mit ihren Eltern in die Schweiz gekommen. Doch weil sie bei der Ankunft älter als 18 Jahre war, bekam sie anders als ihre Geschwister nur einen F-Ausweis. Davon erzählt sie im Video-Interview mit 20 Minuten.
Khaloud hat in Syrien Medizin studiert und würde das Studium in der Schweiz gerne fortführen. Aus administrativen Gründen ist dies jedoch sehr schwierig für sie. «Ich bin sehr froh, dass ich hier bin, in Sicherheit. Aber wegen dieses F-Status kann ich meinen Traum nicht verwirklichen», sagt sie.
Geflüchtete, die sich in der Schweiz aus- oder weiterbilden wollen, stossen auf zahlreiche Schwierigkeiten. Davon erzählten Betroffene diese Woche in Bern vor den Medien. Gleichzeitig lancierte der Verein «Bildung für alle – jetzt!» eine Petition, die von über 19 000 Personen unterzeichnet worden war.
«Unüberwindliche Barrieren»
Die Petition fordert Bildung und Arbeit für Geflüchtete. Der Verein wird unter anderem getragen von der Studentenvereinigung VSS, von Solidarité sans frontières und der Gewerkschaft des öffentlichen Personals (VPOD).
Betroffene sähen sich oft mit fast unüberwindlichen Barrieren konfrontiert, wenn sie in der Schweiz die Sprache lernen, zur Schule gehen oder eine sonstige Ausbildung machen wollen, sagten Vertreter des Vereins «Bildung für alle – jetzt!» vor den Medien in Bern.
Sie fordern: Kinder sollen schnell in die Volksschule integriert werden, junge Geflüchte im nachobligatorischen Alter bräuchten vollwertige und vollzeitliche Ausbildungen, Berufsvorbereitung, Förderung und Ermutigung. Bund, Kantone und Hochschule müssten dafür sorgen, dass Geflüchtete mit guter Vorbildung beim Zugang zu Hochschulen unterstützt werden.
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