Schweiz: In zwei Jahren könnten alle Bienenvölker tot sein

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Gefährliche Varroamilbe«Unglaublich!» – Bienenforscher schlägt Alarm

Milben haben den Schweizer Bienenvölkern massiv zugesetzt. Wie ein Bienenforscher sagt, bleibe nur noch wenig Zeit, um Massnahmen zu ergreifen und die Völker zu retten.

Unternehmen wir nichts, könnten in rund zwei Jahren alle Bienenvölker der Schweiz tot sein. 
Ursache ist die  Varroamilbe. 
Die Gesundheit der Völker ist insgesamt so geschwächt, dass selbst Viren, die normalerweise keine Bedrohung sind, nun eine ernsthafte Gefahr für sie darstellen.
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Unternehmen wir nichts, könnten in rund zwei Jahren alle Bienenvölker der Schweiz tot sein. 

IMAGO/Funke Foto Services

Darum gehts

  • Die Schweizer Bienen sind gefährdet.

  • Ein Experte schlägt Alarm.

  • Die Bienen sind von der gefährlichen Varroamilbe befallen.

Bienenforscher Peter Neumann schlägt Alarm und äussert seine ernsthafte Besorgnis: «Die Lage sämtlicher Bienenvölker in der Schweiz ist äusserst beunruhigend», warnte der Professor vom Institut für Bienengesundheit der Universität Bern, wie der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Keyston-SDA schreibt. «Sofern die Imker nicht entschlossen Massnahmen ergreifen, könnten sämtliche Bienenvölker innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre ausgelöscht werden.»

Neumann erklärte in einem kürzlich veröffentlichten Interview mit CH Media, dass die Bienen von der gefährlichen Varroamilbe befallen seien. «Zusätzlich sind auch Viren vorhanden, die nicht unmittelbar mit der Milbe in Verbindung stehen. Die Gesundheit der Völker ist insgesamt so geschwächt, dass selbst Viren, die normalerweise keine Bedrohung sind, nun eine ernsthafte Gefahr für sie darstellen.».

Drei entscheidende Schritte notwendig

Laut Neumann sind drei entscheidende Schritte notwendig, um die Situation zu verbessern: Eine umfassende Sensibilisierung und bessere Informierung sowohl der Imker als auch der breiten Öffentlichkeit, die Weiterentwicklung von Schutzmassnahmen für sämtliche Bienenpopulationen sowie eine intensivere Forschung zur Entwicklung einer nachhaltigen Strategie zur Bekämpfung der Varroamilbe bei Honigbienen. Der Bienenforscher betonte vehement die Dringlichkeit einer nachhaltigen Bekämpfung der Varroamilbe: «Es ist unglaublich, dass wir seit 30 Jahren auf der gleichen Stelle stehen!»

«Es ist unglaublich, dass wir seit 30 Jahren auf der gleichen Stelle stehen!»

Bienenforscher Peter Neumann

Obwohl eine Motion angestrebt wird, um die Überwachung von Wild- und Honigbienen durch den Bund zu etablieren, äusserte Neumann Bedenken: «Es besteht bereits seit 2008 ein Monitoring für Honigbienen in unserem Land, und der Vorschlag zielt leider an den zentralen Problemen vorbei», bemerkte er. Besonders besorgniserregend sei die fehlende Erwähnung der Varroamilbe. «Jeder Imker kann bestätigen: Wenn in den letzten Jahren eines seiner Bienenvölker gestorben ist, war die Hauptursache fast immer die Varroamilbe in Verbindung mit anderen Faktoren.» 

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