Das Alpenschneehuhn ist vom Aussterben bedroht

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Vogelwarte besorgtWird dieses Tier bald ganz aus den Alpen verschwinden?

Das Alpenschneehuhn ist stark vom Klimawandel betroffen. Sein Lebensraum schrumpft. Neue Tourismusprojekte im Hochgebirge schaden zusätzlich. Die Schweizerische Vogelwarte ist besorgt über die sinkenden Bestände, die zu einer Isolation voneinander führen.

Das Wachstum des Wintertourismus geht nicht spurlos an der Natur vorbei. Für das Alpenschneehuhn können die dadurch verursachten Störungen schwerwiegende Folgen auf ihr Überleben haben.
Die Schweiz trägt eine hohe internationale Verantwortung für das Überleben des Alpenschneehuhns – immerhin brüten 40 Prozent der mitteleuropäischen Population hierzulande.
Die letzten verbleibenden Naturräume im Hochgebirge für den Ausbau von Wintersportanlagen zu opfern, wäre fatal.
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Das Wachstum des Wintertourismus geht nicht spurlos an der Natur vorbei. Für das Alpenschneehuhn können die dadurch verursachten Störungen schwerwiegende Folgen auf ihr Überleben haben.

Martin Meier

Darum gehts

  • Für das Alpenschneehuhn wird es eng. Die Vogelart ist besonders vom Klimawandel betroffen.

  • Der Lebensraum schrumpft und neue Tourismusprojekte drohen mit noch mehr Störung.

  • Schwindender Lebensraum und sinkende Bestände führen zu einer Isolation der Populationen voneinander, was das Aussterben fördert.

Der viel zu milde Winter betrifft auch das Alpenschneehuhn. Das hat verheerende Folgen, die dem Tier schaden können: Wintersportanlagen sollen in immer höheren Lagen gebaut werden – auch auf Kosten des Naturschutzes. «Für den Fortbestand in der Schweiz gilt es, die verbleibenden vielfältigen Lebensräume zu erhalten und von Skigebieten freizuhalten. Wichtig ist ausserdem, dass Störungen durch den Menschen möglichst vermindert werden», sagt Livio Rey von der Schweizerischen Vogelwarte. Ansonsten droht das Alpenschneehuhn langfristig aus den Alpen zu verschwinden.

In seinem Revier benötigt der Vogel offene Gebiete mit wenig Vegetation und umso mehr Steine sowie Felsformationen. Lebensräume mit Skipisten, Bäumen, einer dichten Vegetation oder sogar Wald in der Nähe werden kaum besiedelt. Das Alpenschneehuhn ist hervorragend an die Kälte und die harschen Lebensbedingungen im Hochgebirge angepasst. Mit den immer höheren Temperaturen steigt allerdings die Baumgrenze an, was den Lebensraum des Alpenschneehuhns verkleinert.

Rückgang des Bestands um rund ein Drittel

Die letzten verbleibenden Naturräume im Hochgebirge für den Ausbau von Wintersportanlagen zu opfern, wäre fatal, ganz zu schweigen von den zusätzlichen Störungen durch die zunehmende Präsenz des Menschen in Winter und Sommer. Statistiken zeigen, dass das Alpenschneehuhn durch den Klimawandel in immer höhere Lagen gedrängt wird.

Weniger verfügbarer Lebensraum und sinkende Bestände führen gemäss Vogelwarte zu einer Isolation der Populationen voneinander – ein ideales Rezept, um das Aussterben zu beschleunigen. Und tatsächlich: Seit Mitte der 1990er-Jahre ist der Bestand um rund ein Drittel zurückgegangen. «Auch wenn in den letzten Jahren keine weiteren Rückgänge festgestellt wurden, sind die langfristigen Aussichten für das Alpenschneehuhn schlecht», so Rey. Dabei trägt die Schweiz eine hohe internationale Verantwortung für das Überleben dieser Art – immerhin brüten 40 Prozent der mitteleuropäischen Population in unserem Land.

Hast du schon mal ein Alpenschneehuhn gesehen?

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