Partyreihe in LuzernWeisse und Heteros dürfen erst ab Mitternacht rein
In Luzern wurde eine Partyreihe ins Leben gerufen, die queere Menschen und People of Color zusammenbringen will. Sie dürfen früher in den Club. Weisse, heterosexuelle cis Frauen und Männer müssen sich bis Mitternacht gedulden.
Darum gehts
Eine Luzerner Partyreihe adressiert sich hauptsächlich an nicht-weisse und queere Menschen.
Das Zielpublikum soll unter sich bleiben können – und hat deshalb früher Einlass in den Club.
Erst ab Mitternacht dürfen weisse und heterosexuelle Partygäste dazu stossen.
Bei der ersten Durchführung gab es laut Veranstalter keine Probleme beim Einlass.
Angie Addo (31) ist queer und BIPoC, das steht für Black, Indigenous and People of Color. «Im Ausgang in Luzern merkte ich einfach, dass ich die einzige BIPoC an Queer-Partys war und fragte mich, wo denn die anderen sind», sagt Addo zu 20 Minuten. Deshalb setzte sie sich gemeinsam mit Mitorganisatorin Priya Kumar als Ziel, die beiden Communitys zu verbinden.
Entstanden ist die Partyreihe «Shut the fuck up» im Luzerner Neubad. Speziell daran ist, dass in der ersten Stunde nur nicht-weisse und/oder queere Menschen rein dürfen. «Wir bitten die nicht-angesprochenen Communitys solidarisch bis Mitternacht zu warten», steht auf dem Flyer.
Weisse cis Gäste haben gewartet
Angie Addo sass bei der ersten Party am 22. April selber an der Kasse. «Es hat zu keinen Problemen geführt. Wir überprüfen das ja auch nicht, ob sie queer sind. Wir weisen die Gäste einfach auf die Einlassregeln hin und wenn sie nicken, ist alles okay.» Eine Gruppe weisser cis Gäste sei vor Mitternacht gekommen. «Als ich sie ansprach, haben sie von sich aus gesagt, sie seien zu früh und würden gerne noch warten.»
Die eigene Stunde ohne weisse und nicht-queere Menschen komme bei den Partybesuchern, die schon drin sind, sehr gut an. «So können sie den Raum für sich einnehmen und es entsteht ein ganz anderes Klima», sagt Addo. Ob eine Stunde dafür ausreiche, müsse sich noch zeigen. «Wir wollen einfach einen Wohlfühlort für das Zielpublikum schaffen.»
Partygäste sollen in unauffälligeren Outfits anreisen können
Die 31-Jährige will an ihren Partys einen Safe-Space, also einen sicheren Ort, für queere Menschen schaffen. Es gibt zum Beispiel einen Umkleideraum, damit die Gäste unauffällig und gefahrlos in den Club laufen und erst dort ihre extravaganten Partyklamotten anziehen können.
«Es gibt verschieden Szenarien, weshalb sich die Menschen aus unserer Community an gemischten Partys weniger sicher fühlen. Da ist etwa die trans Person, die schräg angeschaut wird und Angst haben muss, draussen beim Rauchen verschlagen zu werden. Bei uns sind wir unter Gleichgesinnten und die Partygäste können ihren Gender-Ausdruck ausleben und sich wohlfühlen.»
Die «Shut the fuck up»-Partyreihe hat im April gestartet und soll voraussichtlich im Herbst oder Winter fortgeführt werden.
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