Statt Dating-App: Wie dir diese Knöpfe zu neuen Dates verhelfen

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Knöpfe statt Dating-AppWenn du diese Buttons siehst, könnte es dein nächstes Date sein

Singles mit Knöpfen statt Dating-App zusammenbringen und das ohne Missverständnisse und komplett analog. Ein neues Luzerner Projekt verspricht das und es läuft offenbar bereits äusserst erfolgreich. Initiantin Stephanie Boo hat uns verraten, welche Pläne sie für die Knopf-Community als Nächstes hat.

Stephanie Boo (30) möchte Singles mit Knöpfen zusammenbringen, die dem Gegenüber die Art der gewünschten Beziehung und sexuelle Orientierung verraten. Damit will sie eine Alternative zu Dating-Apps schaffen, aber auch Dating selbst wieder in Schwung bringen.
So sehen die Knöpfe aus. Vier Knöpfe geben die Art der Beziehung an, die man sich wünscht, und drei weitere geben über die sexuelle Orientierung Aufschluss.
Laut Stephanie Boo läuft das Projekt «chn.opf» mit den Dating-Buttons sehr gut. So habe sie bereits ungefähr 500 Knöpfe verkauft.
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Stephanie Boo (30) möchte Singles mit Knöpfen zusammenbringen, die dem Gegenüber die Art der gewünschten Beziehung und sexuelle Orientierung verraten. Damit will sie eine Alternative zu Dating-Apps schaffen, aber auch Dating selbst wieder in Schwung bringen.

Natalie Boo

Darum gehts

Es war bereits vor der Covid-Pandemie meist nicht leicht, neue Leute kennenzulernen. Noch schwieriger wird es, wenn es um die Liebe geht. Und durch die Shutdowns droht das soziale Leben nun, sich gänzlich ins Digitale zu verabschieden. Nicht ganz. Stephanie Boo, Initiantin des Projekts «chn.opf», will mit ihren Knöpfen das Dating neu befeuern. Analoges Dating – also ganz ohne App. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie man am besten zeigen kann, welche Art der Beziehung überhaupt gewünscht ist. Herausgekommen sind vier Buttons, die die erhoffte Art der Beziehung angeben, und drei weitere geben über die sexuelle Orientierung Aufschluss. Mitte Oktober startete sie damit und traf offenbar einen Nerv.

Projekt erhält nationale Reichweite

500 Dating-Knöpfe verkaufte sie bisher ungefähr. «Keinesfalls verfolge ich damit kommerzielle Absichten, wobei die Kosten gedeckt werden müssen», erklärt Boo. «Es braucht aber eine bestimmte Anzahl von Benutzern und Benutzerinnen, damit das Projekt funktionieren kann.»

Mit den bisher verkauften Buttons seien ihre Erwartungen übertroffen worden. Allerdings gibt es einen Haken: «Viele der Käuferinnen und Käufer kommen aus verschiedenen Kantonen. Das Projekt erreicht somit nationale Reichweite, aber durch die grosse Distanz werden potenzielle Partnerinnen und Partner schwieriger sichtbar», sagt die 30-Jährige.

Knöpfe lockern Hemmschwelle für Tabuthemen

Boo verkaufte die Knöpfe auch an Weihnachtsmärkten. «Es freute mich, dass die Interessierten sehr divers waren. Beispielsweise kam auch ein Vater von zwei Töchtern auf mich zu», erzählt sie. Er wolle seinen Töchtern Gutscheine schenken, damit sie sich selbst Knöpfe aussuchen können und er sie so nicht in eine bestimmte Beziehungsform oder sexuelle Orientierung dränge. «Später erzählte er mir, dass durch die Knöpfe angebliche Tabuthemen innerhalb der Familie plötzlich offen diskutiert wurden. Umso toller ist es, wenn die Buttons auch zur Enttabuisierung und Sensibilisierung beitragen», sagt Boo weiter.

Einen Wermutstropfen gibt es aber: «Ursprünglich wollte ich Kisten mit Knöpfen an Clubs und Konzerthäuser weitergeben, damit die Buttons unter die Leute kommen. Wegen der weiterhin finanziellen Unsicherheit haben aber die Veranstaltenden im Moment verständlicherweise andere Sorgen», sagt sie.

Partys für die Zukunft

Wie Boo verrät, hatte sie hauptsächlich die 18- bis 40-Jährigen als Zielgruppe im Visier. Doch: «Erstaunlich viele Ü50-Jährige wollten auch Knöpfe haben und interessierten sich für das Projekt und die Idee dahinter», so die Initiantin. Zukünftige Pläne sind bereits gemacht. So möchte Boo eine Party veranstalten, die zwar für ihre Knopf-Community gedacht ist, jedoch auch öffentlich zugänglich sein soll.

«Vorerst möchte ich eine Party mit Fokus auf die primäre Zielgruppe veranstalten. Bei Erfolg kann ich mir auch vorstellen, dass ich regelmässig solche Events veranstalte – auch für Ü50», so Boo. Um die Party realisieren zu können, ist sie aber auf finanzielle Hilfe angewiesen, weshalb sie auch ein Crowdfunding ins Leben gerufen hat. Hergestellt werden die Buttons übrigens von der Organisation für Arbeitsintegration «IG Arbeit» in Luzern.

Hast du Fragen zu Beziehung, Liebe oder sexueller Gesundheit?

Hier findest du Hilfe:

Lilli.ch, Onlineberatung

Tschau, Onlineberatung

Feel-ok, Informationen für Jugendliche

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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