Glasfaserausbau – Bundesverwaltungsgericht pfeift Swisscom zurück

Aktualisiert

GlasfaserausbauBundesverwaltungsgericht pfeift Swisscom zurück

Swisscom muss seinen Konkurrenten einen direkten Zugang zu einer eigenständigen Glasfaser gewähren. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen entschieden.

Laut Swisscom droht nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts «eine Verzögerung des Glasfasernetzausbaus zum Nachteil von Wirtschaft und Gesellschaft».

Laut Swisscom droht nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts «eine Verzögerung des Glasfasernetzausbaus zum Nachteil von Wirtschaft und Gesellschaft».

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • Swisscom hat vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Niederlage eingefahren.

  • Das Unternehmen wollte von der Wettbewerbskommission beschlossene Massnahmen kippen.

  • Das Bundesverwaltungsgericht hat nun aber entschieden, diese Massnahmen aufrechtzuerhalten.

Die Wettbewerbskommission (Weko) eröffnete im Dezember 2020 eine Untersuchung zum Glasfaserbau von Swisscom, weil die Telekommunikationsfirma die Konkurrenz benachteiligt haben könnte. Die Weko verfügte damals «vorsorgliche Massnahmen» gegen das Unternehmen, die Swisscom aber nicht akzeptieren wollte.

Nun zeigt sich, dass Swisscoms Rekurs beim Bundesverwaltungsgericht erfolglos war: Es hat in einem Urteil vom 30. September entschieden, die verfügten Massnahmen aufrechtzuerhalten. «Damit droht eine Verzögerung des Glasfasernetzausbaus bis in die Wohnungen und Geschäfte (FTTH) zum Nachteil von Wirtschaft und Gesellschaft», nimmt Swisscom nun in einer Medienmitteilung Stellung dazu.

Swisscom prüft «nächste Schritte»

Swisscom argumentiert, dass sich die beim Glasfaserausbau eingesetzte Netzarchitektur Punkt-zu-Multipunkt international durchgesetzt habe. «Wenige Mitbewerber» kritisierten diese aber, was den Netzausbau im schlimmsten Fall um Jahre verzögere. «Wir sind überzeugt, dass wir uns fair und wettbewerbsmässig korrekt verhalten und werden nun die nächsten Schritte prüfen», zitiert Swisscom seinen CEO Urs Schaeppi.

Das Unternehmen setzt beim Weiterausbau primär auf die Punkt-zu-Multipunkt-Technik ab Strassenschacht und bezeichnet diese als «ideale Architektur, um den Glasfaserausbau schweizweit voranzutreiben». Man biete allen Mitbewerbern diskriminierungsfrei einen breiten Zugang zu seinen Netzen an. Die vorsorglichen Massnahmen der Weko stellten diesen bewährten Ansatz nun infrage, schreibt Swisscom.

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