Kontroll-FensterWieder nicht das Sockenmonster erwischt?
Warum hat die Waschmaschine ein Guckloch und die Spülmaschine nicht? Ganz klar - damit man das Sockenmonster im Auge behalten kann. Doch das ist nur einer von vielen Erklärungsversuchen.

Wer eine Waschmaschine hat, die oben geöffnet wird und somit kein Guckloch hat, muss sich natürlich nicht wundern, wenn das Sockenmonster zugeschlagen hat.
Waschmaschinen waschen Wäsche. Um genau zu sein tun sie nichts anderes als das, was der Geschirrspüler mit dem Geschirr macht. Und trotzdem verbergen sich hinter der Waschmaschine deutlich mehr spannende Rätsel und auch einige bekannte Anekdoten: Wo verschwinden die vielen Socken hin? Warum hat die Waschmaschine ein Guckloch? Und angeblich verstecken sich gerne Haustiere in der Maschine - selten aber im Geschirrspüler. Grund genug, sich einem dieser Mysterien anzunehmen. Wir stellten also die Frage, die auch unsere Leserin Laura P. seit einiger Zeit quält: Warum haben Waschmaschinen ein verglastes Guckloch?
Einen Erklärungsansatz, den viele Leser und unter anderem auch Steffeli anbringen, lautet: «Damit man sieht, ob noch Wasser drin ist. Weil es sonst eine schöne Sauerei geben kann.» Und dann schickt er noch hinterher: «Top-Loader haben nie ein Fenster, nur Front-Loader.» Die Wasserstand-Kontroll-Theorie würde auf jeden Fall erklären, warum eben doch nicht alle Waschmaschinen ein Guckloch haben.
Von Sockenmonstern und verschwundenen Hamstern
Warum die verglaste Front aber eine noch viel wichtigere Funktion hat, weiss Wernli: «Wenn man während des Waschvorgangs reinschaut, traut sich das Sockenmonster nicht, die Socken zu klauen. Also jeder selber schuld, wenn Socken wegkommen! Besser aufpassen!» Laut Sarkas Mus hat das Guckloch noch einen ganz anderen praktischen Effekt: «Kennst Du das Gefühl, dass Dein Hamster verschwunden ist und er gerade eben noch bei den Socken war? Und wo sind die Socken nun? Richtig! In der Waschmaschine. Ohne Fenster müsstest Du sie nun anhalten, und nach dem Hamster suchen. Mit Fenster aber weisst Du, ob Dein Hamster abgesoffen ist.»
Und damit nicht genug mit den kreativen Erklärungsversuchen. Mary erfreut sich aus einem ganz anderen Grund an dem Guckloch: «Weil man dann live zuschauen kann, wie die rote Socke die weisse Wäsche langsam verfärbt. Sonst sieht man das erst, wenn die Wäsche fertig ist.» Und warum man dem Geschirrspüler eben nicht bei Arbeit zuschauen kann, erklärt Michael G.: «Im Gegensatz zum Geschirr in der Geschirrspülmaschine hat die Wäsche im Dunkeln Angst!»
Nun zu den Experten-Meinungen
Andreas Schmutz hat lange in der entsprechenden Branche gearbeitet und liefert eine sehr plausible Erklärung, die auch viele andere Leser auf Lager hatten: «Die Waschmaschine war erfunden, aber verkaufte sich nicht gut, weil das Vertrauen in diese Maschine fehlte. Frau hatte Angst, dass ihrer teuren Wäsche beim Waschvorgang etwas passiert. Als das Bullauge erfunden war, wurde die Waschmaschine zum Verkaufsschlager, da die Frau nun jederzeit nach ihrer Wäsche schauen und deren Zustand überprüfen konnte.»
Jetzt könnte man meinen, dass die Menschen auch besorgt um den Zustand des Geschirrs sind. Dennoch hat der Geschirrspüler kein Guckloch. Warum das so ist, weiss Dominik Mangold: «Beim Geschirrspüler wirds wohl so sein, dass die erst später erfunden wurden und daher der ‹Trick› bereits bekannt war.» Es könnte aber auch eine Design-Frage sein, findet Googler: «Um eine Homogenität der Küchenfronten zu schaffen, wird die Geschirrspülertür mit einer Dekor- oder massiven Möbelplatte verkleidet. So wird das Gerät in die Küche eingegliedert. Waschautomaten werden fast ausschliesslich im Keller oder Bad aufgestellt. An solchen Orten ist es nicht nötig, Waschautomaten mit einer durchgehenden Tür zu verkleiden.»
Alle Erklärungen lesen Sie hier:
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