Zürich: Antisemitische Angriffe alarmieren jüdische Gemeinde

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WiedikonMehrere Angriffe auf jüdische Personen in Zürich

Am Wochenende kam es laut der Antisemitismus-Meldestelle des SIG in Zürich zu mehreren tätlichen Angriffen auf streng religiöse Juden. «Die Stimmung macht uns Sorgen», sagt SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner.

Schon im August versuchte ein Mann, die Synagoge Agudas Achim in Zürich Wiedikon in Brand zu setzen. Am vergangenen Wochenende kam es jetzt offenbar zu gezielten Angriffen gegen jüdische Menschen.
«Die Stimmung macht uns Sorgen», sagt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds. Im Bild die Synagoge in Wiedikon.
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Schon im August versuchte ein Mann, die Synagoge Agudas Achim in Zürich Wiedikon in Brand zu setzen. Am vergangenen Wochenende kam es jetzt offenbar zu gezielten Angriffen gegen jüdische Menschen.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Die jüdische Bevölkerung in Zürich ist besorgt.

  • Gleich mehrere Angriffe hat es am Wochenende auf als jüdisch erkennbare Menschen gegeben.

  • Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, sagt: «Wir dürfen nicht zulassen, dass Angriffe auf jüdische Menschen aufgrund ihrer Herkunft zur Normalität werden.»

Am Wochenende ist es in Zürich Wiedikon offenbar zu mehreren Angriffen auf erkennbar jüdische Menschen gekommen. «Uns wurden mehrere Fälle gemeldet», bestätigt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds. Die Menschen seien teils tätlich angegangen worden, teils verbal belästigt. «In mindestens einem Fall kam es zu einer judenfeindlichen Beschimpfung, wir müssen also davon ausgehen, dass der Angriff lediglich stattfand, weil die Person jüdisch ist.» Weitere Abklärungen vonseiten der Meldestelle seien derzeit im Gang.

Ob es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt, kann Kreutner bislang nicht sagen. «Es wird Aufgabe der Polizei sein, das zu ermitteln.» Die betroffenen Personen hätten die Fälle der Polizei gemeldet.

«Häufung von Angriffen auf jüdische Menschen»

Klar ist für Kreutner: «Eine solche Häufung von physischen Angriffen auf jüdische Menschen, bei denen wir zumindest teilweise davon ausgehen müssen, dass sie lediglich erfolgten, weil die Personen jüdisch sind, ist besorgniserregend und ungewöhnlich.»

Die Vorfälle hätten sich in der jüdischen Community herumgesprochen und lösten Verunsicherung aus. «Wir dürfen nicht zulassen, dass Angriffe auf jüdische Menschen aufgrund ihrer Herkunft zur Normalität werden. Wir alle sind hier als Zivilgesellschaft gefordert, Massnahmen zu ergreifen, dass das nicht passiert.»

Immerhin: «Den Betroffenen gehe es den Umständen entsprechend gut», sagt Kreutner.

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