WienSie mieteten ein Hotelzimmer, um das Mädchen (12) zu vergewaltigen
Eine Zwölfjährige in Wien wurde über Monate hinweg von mehreren Jugendlichen syrischer, türkischer, italienischer, bulgarischer und serbischer Herkunft sexuell misshandelt. Die 17 Tatverdächtigen sind polizeilich bekannt.
Darum gehts
In Wien ist ein zwölfjähriges Mädchen von einer Jugendbande über Monate hinweg sexuell misshandelt worden.
Die Jugendlichen drohten, ein Video des Opfers zu veröffentlichen, um es zu den sexuellen Handlungen zu zwingen.
Die mutmasslichen Täter sind syrischer, türkischer, italienischer, bulgarischer und serbischer Herkunft, fast alle sind wegen weiterer Vergehen bereits polizeibekannt.
Es ist ein Fall, der selbst hartgesottene Polizisten erschaudern lässt. Im Wiener Stadtteil Favoriten wurde ein zwölfjähriges Mädchen nach Erkenntnissen der Polizei über Monate hinweg vergewaltigt. Am Donnerstag nahmen Beamte des österreichischen Landeskriminalamts (LKA) 17 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren fest. Einen Tag später informierte Florian Finda, stellvertretender Leiter des LKA Süd, bei einer Pressekonferenz über den Fall. Was wir nun wissen:
In welchem Zeitraum fanden die Taten statt?
Die sexuellen Übergriffe sollen zwischen Februar und Juni 2023 stattgefunden haben, berichtet das Portal Oe24.at. Die gebürtige Österreicherin wurde laut Polizei über mehrere Monate mehrmals pro Woche sexuell misshandelt. «Konkret war es so, dass das Opfer sehr häufig die Schule geschwänzt hat, um sich mit den Beschuldigten zu treffen», sagte ein Polizeisprecher.
Wo fanden die Taten statt?
Laut Angaben der Ermittelnden wurden die Taten in Treppenhäusern, in einer Parkgarage und in den Wohnungen der mutmasslichen Täter begangen. In einem konkreten Fall hatte einer der Tatverdächtigen ein Hotelzimmer angemietet.
Wurde das Opfer zu sexuellen Handlungen gezwungen?
Ja. Im Mittelpunkt steht ein Video mit sexuellen Handlungen, das über Whatsapp in der Jugendbande kursierte. Das mittlerweile 13-jährige Opfer wurde unter anderem mit Drohungen immer wieder zu sexuellen Praktiken gedrängt: Die mutmasslichen Täter drohten dem Mädchen, das Video zu veröffentlichen, bevor sie sich an ihm vergingen.
Auch die weiteren Übergriffe wurden zum Teil gefilmt. Wie «Krone» berichtet, soll ein Video zeigen, wie acht Jugendliche gleichzeitig über das Mädchen herfallen. Die Polizei hat mittlerweile vier Handys sichergestellt, die Daten werden ausgewertet.
Wie begann alles?
Aus einem Bericht der Wiener Staatsanwaltschaft, der der «Kronen Zeitung» vorliegt, geht hervor, dass die Spirale aus Nötigung und sexueller Gewalt mit einem vermeintlich «harmlosen Kuss» in einer Tiefgarage im Bereich des Wiener Hauptbahnhofs begann.
Schon in den darauffolgenden Tagen sei das Mädchen im Freundeskreis eines 15-Jährigen «wie eine Trophäe» herumgereicht worden.
Wie kam der Fall schliesslich ans Licht?
Aufgeflogen ist der Fall, als die Mutter der heute 13-Jährigen im Oktober 2023 mit dem Mädchen auf eine Wiener Polizeidienststelle kam. Das Mädchen fürchtete sich jedoch davor, die Details zur Tat vor seiner Mutter zu schildern. So verweigerte es sich zunächst, auszusagen.
Eine Woche später kam das Opfer mit einer Vertreterin des Wiener Opferschutzes erneut zur Vernehmung und schilderte gegenüber den Beamten das monatelange Martyrium.
Wer sind die Verdächtigen?
Die Tatbeteiligten sollen sich aus Parks in Wien-Favoriten kennen. Wie Oe24.at schreibt, treiben sich die Jugendlichen auch in den Parks beim Hauptbahnhof herum.
Bereits in der Vergangenheit war die Gruppe aufgrund von Gewalttaten beziehungsweise Vermögens- und Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um Österreicher mit Migrationshintergrund, drei syrische Asylbewerber, Türken, einen Italiener, einen Serben und einen Bulgaren. Als die Polizei am Donnerstag um vier Uhr in der Früh die Wohnungen der Familien stürmte, zeigten sich die Jugendlichen nur teilweise geständig. Andere leugneten die Tat oder behaupteten, dass das Mädchen freiwillig mitgemacht und sich als 14-Jährige ausgegeben habe.
Was wird den Jugendlichen nun vorgeworfen?
Derzeit laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der sexuellen Misshandlung. In einem Fall ist nach Angaben des Opfers auch Gewalt angewendet worden, weshalb bei einem 16-jährigen Syrer der Vorwurf der Vergewaltigung im Raum steht. Aufgrund des Alters des Opfers handle es sich auch in den Fällen, bei denen keine Gewalt im Spiel gewesen sei, um schwere sexuelle Misshandlung einer Unmündigen.
Trotz der schwerwiegenden Anschuldigungen befinden sich die Verdächtigen auf freiem Fuss. Das Opfer befindet sich in einer Opferschutzeinrichtung und wird psychologisch betreut.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
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