Zürich: Ballett-Gala sammelt für Mariupol

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Zürich«Wir tanzen für den Frieden» – Ballett-Gala spendet Erlös an Mariupol

Die gebürtige Ukrainerin Natalia Fernandez-Gromova organisiert die Wohltätigkeits-Gala «Ballett ohne Grenzen». Der Gewinn und die Spenden gehen an die Betroffenen in der Ukraine.

Die Schweizer Ballerina Laura Fernandez wird zum ersten Mal in ihrem Herkunftsland auftreten.
Natalia Fernandez-Gromova organisiert die Wohltätigkeits-Gala «Ballett ohne Grenzen».
Die Wohltätigkeitsveranstaltung findet am Freitag im Kongresshaus statt. Bei den Tänzerinnen und Tänzern handelt es sich um Profis, welche zusammen in Russland tanzten, sich wegen des Krieges aber in Europa verteilen mussten. 
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Die Schweizer Ballerina Laura Fernandez wird zum ersten Mal in ihrem Herkunftsland auftreten.

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Darum gehts

  • Am Freitag findet im Kongresshaus die Wohltätigkeitsveranstaltung «Ballett ohne Grenzen» statt.

  • Organisiert wird sie von Natalia Fernandez-Gromova, der Mutter der Schweizer Profi-Ballerina Laura Fernandez-Gromova. 

  • An der Gala werden Spenden für die betroffenen Kinder und Mütter in Mariupol gesammelt. Auch der Gewinn der Veranstaltung geht in die Ukraine. 

«Wir tanzen für Frieden, auch in schwierigen Zeiten», sagt Natalia Fernandez-Gromova. Sie ist die Organisatorin von «Ballett ohne Grenzen», einer Wohltätigkeitsveranstaltung, welche am Freitag im Kongresshaus stattfindet. Die Tanzaufführung habe die Ballett-Liebhaberin schon vor drei Jahren geplant, erklärt sie gegenüber 20 Minuten. Nichtsdestotrotz stiess das Projekt immer wieder an eine Grenze, welche zuerst überwunden werden musste: «Zuerst kam Corona, dann brach der Krieg in der Ukraine aus.»

Letzteres Schicksal prägte das Leben der Schweizer Unternehmer-Familie schwer. Die gebürtige Ukrainerin Fernandez-Gromova erinnert sich: «Nur wenige Tage, bevor meine Heimatstadt Mariupol bombardiert wurde, war ich dort.» Danach habe der russische Angriff alles zerstört: «Ich verlor einzelne Familienmitglieder, Freunde, Bekannte – und das Haus, in dem ich aufwuchs, liegt in Trümmern.»

Auswirkungen hätte der Krieg aber auch auf ihre Tochter, die Schweizer Profi-Ballerina Laura Fernandez-Gromova, gehabt. Die 25-Jährige lebte damals in Russland und tanzte als Solistin für das Stanislavsky Theater. «Laura musste das Land verlassen, ebenso wie ihre engsten Freunde des Tanzensembles.»

Ballett-Profis in der Schweiz vereinen

Wie die Gala-Organisatorin sagt, seien die Tänzerinnen und Tänzer nun in Europa verteilt. Mit «Ballett ohne Grenzen» wolle sie diesen jungen Talenten die Gelegenheit geben, nach langer Zeit wieder vereint zu tanzen. «Es wäre damit auch das erste Mal, dass meine Tochter in ihrem Heimatland auftritt.» Laura ist nach ihrer Zeit in Russland nämlich nach Georgien gezogen, wo sie als Primaballerina der staatlichen Tanzkompanie glänzt.

Wie Fernandez-Gromova erklärt, würde der Gewinn des Gala-Abends an die betroffenen Kinder und Mütter in Mariupol gehen. Wer zusätzlich spenden möchte, kann dies über die Website der Veranstaltung tun. Die Tanzvorstellung sei für Personen jeden Alters geeignet, so die Organisatorin. «Das Programm ist eine Zusammenstellung aus Passagen berühmter Ballettstücke wie Don Quijote, Schwanensee, Nussknacker und vielen mehr.»

Die Ukrainerin betont, dass die Herkunft der Künstlerinnen und Künstler beim Ballett keine Rolle spiele, denn sprechen würden alle die gleiche Sprache – nämlich die «Sprache des Körpers»: «Und diese verstehen alle, die mit Leidenschaft tanzen.»

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