Bundesamt für UmweltDie Schweiz wird ihr Klimaziel für 2020 nicht erreichen
Die CO₂-Emissionen der Schweiz hätten bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 15 bis 30 Prozent reduziert werden müssen. Aktuell liegt der Wert bei nur 14 Prozent, wie das Bundesamt für Umwelt in der Medienmitteilung schreibt.
Darum gehts
Der Treibhausgas-Ausstoss der Schweiz ist 2019 kaum gesunken.
Die gesamten CO₂-Emissionen liegen 14 Prozent tiefer als 1990.
Die Schweiz verfehlt damit ihr Klimaziel in mehreren Sektoren.
Die Schweiz wird ihr Klimaziel fürs Jahr 2020 wohl nicht erreichen. Das ist dem Schweizer Treibhausgasinventar für die letzten 30 Jahre zu entnehmen, welches das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am Montag beim UNO-Klimarat eingereicht hat. 2005 hatte sich die Schweiz dazu verpflichtet, ihre CO₂-Emissionen bis 2020 gegenüber dem Jahr 1990 um 15-30 Prozent zu reduzieren.
In einigen Sektoren konnte zwar ein leichter Rückgang verzeichnet werden. In der Landwirtschaft zum Beispiel liegt die Schweiz rund zwölf Prozent tiefer als im Jahr 1990. Beim Ausstoss an synthetischen Treibhausgasen ist ebenfalls ein leichter Rückgang zu sehen. In anderen Bereichen, wie dem Verkehr, haben die Emissionen aber sogar zugenommen.
Der Anteil der Alternativ-Energien noch zu gering
Der Gebäude- wie auch der Industriesektor blieben unverändert. Das bedeutet, im Gebäudesektor steht die Schweiz weiter bei 34 Prozent und im Industriesektor nach wie vor bei 14 Prozent weniger Emissionen als 1990. Dass die Emissionen im Gebäudesektor trotz kälterem Winter als 2018 stabil geblieben sind, ist auf die verbesserte Energieeffizienz zurück zu führen, wie den Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen und Energie aus erneuerbaren Quellen. Da dieser Trend aber laut BAFU noch zu wenig verbreitet ist, ist die Abnahme zu gering, um die Emissionen für diesen Sektor, wie gefordert, fast zu halbieren.
Verkehr liegt bei plus Einem, statt minus zehn Prozent
Im Sektor Verkehr nimmt der Ausstoss der Schweiz um ein Prozent zu. Die Zunahme an gefahrenen Kilometern mache die positiven Effekte zunichte, die mit Alternativ-Treibstoffen erreicht werden konnten, schreibt das BAFU. Die Abnahme von minus zehn Prozent werde so nicht erreicht werden.
Eine Verstärkung der Massnahmen, auf die das revidierte CO₂-Gesetz abzielt, seien unumgänglich so das BAFU. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Treibhausgas-Ausstoss dagegen lassen sich erst im Jahr 2022 errechnen, wenn die Gesamtenergiestatistik für 2020 vorliegt.
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