UnterhaltWird die F35 für die Schweiz drei Milliarden Franken teurer als geplant?
Wieviel kostet der Unterhalt der F35 wirklich? Norwegen hat den Kampfjet bereits angeschafft und rechnet mit höheren Betriebskosten als die Schweiz.
Darum gehts
Nachdem bekannt wurde, dass das VBS den Kampfjet F35 anschaffen will, bezweifelten Kritiker, dass die Kostenkalkulation die realen Kosten abbilden werden.
Norwegen hat die F35 bereits angeschafft und rechnet mit höheren Kosten als die Schweiz.
Vertreter des VBS werden zudem im November an die Dubai Airshow reisen.
Bis auf Weiters ist es beschlossen: Die Schweizer Armee wird 36 Flugzeuge des Typs F-35A des US-amerikanischen Herstellers Lockheed Martin anschaffen. Das Hauptaugenmerk der Kritiker dieses Kaufs liegt auf den Kosten. Vor allem beim Betrieb und Unterhalt befürchten diese, dass sie zu tief kalkuliert wurden oder mit zunehmender Dauer immer stärker ansteigen könnten.
In der norwegischen Armee ist der Kampfjet bereits im Einsatz. Die «SonntagsZeitung» rechnet anhand des norwegischen Rüstungsbudgets vor, wieviel Norwegen für den F 35 bezahlt hat und mit welchen Betriebs- und Unterhaltskosten die Regierung rechnet.
Je nach Rechenbeispiel drei Milliarden Mehrkosten
In absoluten Zahlen hat Norwegen für die Flugzeuge umgerechnet 9,9 Milliarden Franken ausgegeben und rechnet mit weiteren 25 Milliarden Betriebskosten über 30 Jahre. Solange sollen die Jets halten.
Die Schweiz rechnet mit Betriebskosten von 9.4 Milliarden bei einem Kaufpreis von 5 Milliarden Franken. So würden die Norweger 2,5-mal so viel für den Betrieb ausgeben, die Schweiz knapp doppelt so viel. Berechnet man die Lebenszykluskosten jedoch mit dem Faktor der Norweger, verteuern sich die Gesamtausgaben in der Schweiz um über drei Milliarden Franken.
CH-Delegation an Dubai Airshow
Drei Vertreter des VBS werden Mitte November nach Dubai reisen. Auf Anfrage des «SonntagsBlick» sei laut Armasuisse dieser Besuch auch nach dem Beschaffungsentscheid normal. Vertreter des VBS würden regelmässig Luftfahrt- und auch Rüstungsmessen besuchen, so Sprecher Kaj-Gunnar Sievert zu der Zeitung. «Die Besuche dienen der Informationsgewinnung und dem Gedankenaustausch. Da in der Regel viele Hersteller an einem Ort versammelt sind, erlauben solche Messen effiziente und zeitsparende Meetings mit den Vertretern der Firmen.»
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