Wirte ärgern sich über «Pseudo-Restaurants»

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Coop to goWirte ärgern sich über «Pseudo-Restaurants»

Basler Wirte sind nicht erfreut über die Eröffnung des Coop to go am Barfüsserplatz. Das sei kein Laden, sondern ein Restaurant, und müsse auch entsprechende Auflagen erfüllen.

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jd/lha
Ist das ein Restaurant oder ein Laden? Diese Frage ist in Basel umstritten.
Der Wirteverband sagt, das ist ein Restaurant und müsse deshalb entsprechende Auflagen erfüllen. Etwa im Bereich sanitäre Anlagen und Lüftung.
Bilder eines To-go-Shops von Coop in Zürich vermitteln allerdings eher den Eindruck eines Ladens.
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Ist das ein Restaurant oder ein Laden? Diese Frage ist in Basel umstritten.

Wo einst am Barfüsserplatz zwischen anatolischen Spezialitäten und Brötlibar Schuhe verkauft wurden, künden grosse Lettern im Schaufenster eine baldige Neueröffnung an: Mit Coop to go fasst der Detailhändler nun auch in Basel Fuss. Das Konzept des gesunden Franchise-Ladens, wurde in Zürich bereits erfolgreich getestet. Die Shops bringen ausschliesslich Waren an den Mann, die sofort gegessen werden können. Noch hüllt sich Coop gegenüber 20 Minuten in Schweigen, wann der erste Coop to go der Region eröffnen wird.

Grund für das Schweigen könnte eine Einsprache sein, die der Wirteverbandspräsident Josef Schüpfer gegen das Bauvorhaben von Coop eingereicht hat. Darin ist der Einbau eines Restaurationsbetriebs mit Take-away und Verkaufsladen deklariert. Laut Schüpfer wird der Betrieb von der Baubehörde aber als Laden und nicht als Restaurant behandelt. Damit ist er nicht einverstanden. Während Restaurants etwa im Lüftungs- und Sanitär-Bereich strengen Regelungen unterstellt seien, würden sich die Filialen im Graubereich den Auflagen entziehen. «Das kann nicht sein. Dadurch haben sie einen klaren Investitionsvorteil», so Schüpfer.

«Entweder Restaurant oder Laden»

Der Wirt des benachbarten Stadthofs am Barfi betont jedoch, dass er per se nichts an der Konkurrenz auszusetzen habe. «Wir fordern jedoch, dass mit gleich langen Spiessen gemessen wird. Das ist heute nicht immer der Fall», sagt der Inhaber des Basler Stadthofes. Problematisch seien jene «Pseudo-Restaurants», die sich zwischen Esslokal und klassischem Einkaufsladen ansiedeln: Dazu zähle er auch den Coop to go. «Entweder ist man ein Restaurant oder ein Laden», kritisiert er.

Rekurs wahrscheinlich

Die Einsprache wurde vom Bauinspektorat am 12. Oktober beurteilt. Das Ergebnis ist aber nicht bekannt. Schüpfer sagt, dass das Schreiben bei seinem Anwalt sei, er den Inhalt aber noch nicht kenne. Das Bau- und Gastgewerbeinspektorat darf keine Auskunft geben. «Die Rekursfrist läuft noch, weshalb zum Fall keine Aussage gemacht werden kann», teilt Amtsleiterin Luzia Wigger mit. Coop hält sich auf Anfrage ebenfalls bedeckt und teilt lediglich mit, dass man sich bei Baueingaben an die bestehenden kantonalen Auflagen halte. Schüpfer signalisiert aber, dass er im Falle eines abschlägigen Bescheids rekurrieren wird. «Es ist oft so, dass man durch zwei Instanzen muss.»

20 Minuten wollte von Jugendlichen Wissen, was sie am liebsten zu Mittag essen.

Was essen Junge am liebsten zum Zmittag? Wir haben auf der Strasse nachgefragt. (Video: Jeanne Dutoit/Fabienne Haupt)

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