Kurz tritt ab – «Wo sind jetzt alle, die sagten, Deutschland brauche auch einen Kurz?»

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Kurz tritt ab«Wo sind jetzt alle, die sagten, Deutschland brauche auch einen Kurz?»

Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz ist zurückgetreten und wird ins Parlament wechseln. So diskutieren die Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter über den Rücktritt.

Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz hat nach Korruptionsvorwürfen seinen Rücktritt angekündigt.
Laut eigenen Angaben will er so Chaos verhindern und Stabilität gewährleisten.
Korruptionsvorwürfe hatten zuvor eine handfeste Regierungskrise in Wien ausgelöst.
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Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz hat nach Korruptionsvorwürfen seinen Rücktritt angekündigt.

REUTERS

Darum gehts

  • Nach einer Razzia im Kanzleramt stemmte sich Sebastian Kurz (ÖVP) zuerst gegen einen Rücktritt.

  • Nun hat er auf die Korruptionsvorwürfen reagiert und ist zurückgetreten.

  • Auf Twitter verbreitet sich die News wie ein Lauffeuer – wir zeigen erste Reaktionen.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz ist zurückgetreten. «Der Star der Konservativen in Europa ist über seine eigenen Füsse gestolpert», kommentiert Bernd Riexinger, Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Stuttgart. «Niemand steht über dem Gesetz.» Der Rücktritt sei der einzig richtige Schritt. «Die Frage bleibt, was danach kommt. Ob es besser wird?»

«Dieser Sebastian Kurz ist jetzt tatsächlich ein Vorbild für die CDU», scherzt Thomas Guntermann. Der Kommunikationsexperte verweist damit auf Armin Laschet, der mit doppeldeutigen Aussagen für Verwirrung sorgte. Er sprach sich zwar für eine «personelle Erneuerung» in seiner Partei aus, trat aber selbst nicht zurück.

Sebastian Kurz trete «aus Verantwortung für das Land einen Schritt zur Seite», twittert Elisabeth Köstinger, die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Die Politologin Martina Fassler reagiert darauf trocken: «Verantwortung sieht anders aus.»

«In Österreich tritt Bundeskanzler Sebastian Kurz zurück und in der Tschechischen Republik unterliegt die Partei von Ministerpräsident Andrej Babiš bei den Parlamentswahlen», schreibt der Grünen-Politiker Tim Demisch auf Twitter. «Ein guter Tag für den Kampf gegen Korruption!»

«Never forget, #BILD», schreibt der Radiomoderator Wilm Hüffer. Er lud dazu ein Bild auf Twitter hoch, das einen Artikel der Bild-Zeitung über Kurz zeigt mit der Schlagzeile «So einen brauchen wir auch!»

«Wo sind jetzt all diejenigen, die immer sagten, Deutschland brauche auch einen Sebastian Kurz?», fragt der Nutzer «Zentrum T».

«Irgendwie bin ich mir unangenehm sicher, dass das ein Abschied auf Zeit ist und Kurz da in ein paar Monaten oder Jahren eine fürchterlich dramatische und definitiv unangenehm inszenierte Comeback-Nummer draus macht», twittert der Content-Stratege Sebastian Eberth. «Ich möchte unrecht haben.»

Auch der Twitter-Nutzer Tobias Bringmann geht davon aus, dass Kurz bald wieder kommen wird: «Machen wir uns nichts vor, wer so ein den Rechtsstaat verachtendes System um sich herum aufgebaut hat, eine Partei komplett auf sich zugeschnitten hat, mit dem ist jederzeit wieder zu rechnen.»

«Jede/r bitte nur 1 Kurz-Wortspiel!», witzelt der Journalist Sebastian Pertsch.

Stellvertretend ein Beispiel dafür:

Bedauern über den Rücktritt von Kurz äussern nur wenige Nutzerinnen und Nutzer. Matthias Meier, der sich auf Twitter als «impfprivilegierter weisser Mann» bezeichnet, ist einer davon: «Schade! Fand die schwarz-grüne Regierung in Österreich eine tolle Sache.» Es spreche aber für Sebastian Kurz, dass er rasch die persönlichen Konsequenzen gezogen habe.

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