Grosse FDP-Pläne – alle Häuser sollen drei Meter höher werden

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WohnungsnotGrosse FDP-Pläne – alle Häuser sollen drei Meter höher werden

Die FDP hat erkannt, dass in der Schweiz eine gewisse Wohnungsnot herrscht. Mit diesen Rezepten will sie dagegen ankämpfen.

Die FDP präsentiert ihre Rezepte gegen die Wohnungsnot.
«Ein Stock höher» soll gebaut werden dürfen, oder je nach Region auch zwei.
Das helfe, mehr Wohnungen schnell zu erstellen. Denn Aufstockungen seien oft ohne einen Neubau möglich.
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Die FDP präsentiert ihre Rezepte gegen die Wohnungsnot.

20min/Stefan Lanz

Darum gehts

  • Städte müssten in die Höhe wachsen, findet die FDP. «Ein Stock höher» sei das Ziel.

  • Die Reduktion der Lärmgrenzwerte an Strassen und Schienen sei ein wichtiger Schritt.

  • Bei der Frage, wie der Wohnraum bezahlbar bleiben soll, verweist die Partei auf den Markt.

Letztes Jahr seien nur 35’000 Wohnungen bewilligt worden, gleichzeitig sei die Zuwanderung im sechsstelligen Bereich. «Das ist ein Minusrekord», sagt FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen an einer Medienkonferenz am Montag in Bern. Und er anerkennt: «Für den Mittelstand und andere ist es schwierig geworden, eine bezahlbare Wohnung zu finden.»

Ansetzen will die Partei bei der Bürokratie und fördern will sie die Verdichtung. «Ein Stock höher» lautet der Slogan in Städten, wobei es je nachdem auch zwei Stockwerke sein dürfen, wenn es nach der FDP geht. Jedenfalls müsse die Verdichtung «unbedingt in die Höhe erfolgen», sagt Raphaël Karlen von der FDP Urban. Darüber hinaus soll die maximal zulässige Höhe bestehender Gebäude in allen Wohngebieten um mindestens drei Meter angehoben werden. Auch mehr Hochhäuser könnten sich die Liberalen vorstellen, eine Art Manhattan in Zürich ginge dann aber doch zu weit.

Senkung der Lärmgrenzwerte sei «wichtiger Schritt»

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Wohnraum sei die Lockerung der Lärmgrenzwerte, die der Nationalrat in der Frühjahrssession beschlossen hat – gegen grossen Widerstand. Die Lockerung des Lärmschutzes ermögliche zusätzlichen Wohnraum an Strassen und Eisenbahnschienen, was wieder der Verdichtung nach innen helfe.

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Grosse Kritik gab es im Rahmen der Lärmdebatte am Verbot, auf Hauptstrassen durchgehend Tempo 30 einzuführen, welches ein FDP-Nationalrat einbrachte. Denn vor allem Linke argumentieren, Tempo 30 sei eines der günstigsten Mittel, um den Lärm zu reduzieren. 20 Minuten konfrontierte die FDP am Montag mit dieser Kritik. Christian Wasserfallen meint, dass Tempo 30 auf Hauptstrassen zu mehr Ausweichverkehr führe und damit die verkehrsberuhigten Quartiere rund um die Hauptstrassen bestraft würden.

Wie soll der Wohnraum bezahlbar bleiben?

Das Ziel sei klar, «mehr Wohnraum zu schaffen», sagten die FDP-Vertreter. «Die Frage, zu welchem Preis, stellt sich natürlich dann auch», meinten sie weiter. Auf Nachfrage erklärten sie dann aber: «Knappes Gut hat einen höheren Wert» und günstige Bestandsmieten, weil man seit Jahren in der gleichen Wohnung bleibe, seien «nicht fair für die Leute, die eine neue Wohnung suchen».

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