FC-Luzern-Star Neumayr«Würde mich nicht gegen Nati-Aufgebot sträuben»
Stolz postet Markus Neumayr auf Twitter seine ID und den roten Schweizer Pass: Derzeit ist der FCL-Profi noch Doppelbürger, den deutschen Pass will er aber bald abgeben.
Markus Neumayr im Interview. (Video: nk)
Der 30-Jährige kam im Winter der Saison 2015/16 in die Zentralschweiz und gehört inzwischen zu den Leistungsträgern beim FCL. In seiner Jugend spielte er unter anderem bei Manchester United, seit 2011 ist er in der Schweiz beschäftigt. Und nun hat sich der gebürtige Deutsche für den roten Pass entschieden.
«Es war eigentlich naheliegend», sagt er. «Ich fühle mich sehr wohl hier und habe viele Freundschaften geschlossen. Und vor allem sind ja meine Frau und meine beiden Kinder Schweizer.» Mit seiner Familie lebt Neumayr in Adligenswil. «Gerade mit Kindern hat man hier sehr viele Möglichkeiten, die Lebensqualität ist sehr hoch.» Auch die Sicherheit sei gewährleistet, was man längst nicht von jedem Land behaupten könne.
Durch seine Frau konnte Neumayr den erleichterten Einbürgerungsprozess durchlaufen: «Ich hatte darüber schon ein paar Horrorgeschichten gehört, aber schlussendlich war alles easy.» Ob die Einbürgerung auch die Weichen für die Zukunft nach dem Fussball gestellt hat, kann er noch nicht sagen. «Im Moment kann ich es mir aber definitiv vorstellen.»
Neumayr will deutschen Pass bald abgeben
Der Mittelfeld-Regisseur findet die vielen Facetten des Landes faszinierend: «Im Tessin findet man einen anderen Menschenschlag als in der Deutsch- oder Westschweiz. Und das alles nur wenige Kilometer auseinander.» In Anspielung auf seine verschiedenen Arbeitgeber in der Schweiz sagt er: «Ich habe ja selber schon fast eine Tour de Suisse gemacht.»
Im Moment hat er den deutschen Pass noch. Den will Neumayr aber bald abgeben. «Ich fühle mich als Schweizer», sagt er. Es verbinde ihn nicht mehr viel mit Deutschland, er habe das Land als 16-Jähriger verlassen. «Ich bin bereit, die Schweiz meine neue Heimat zu nennen.»
«Würde mich nicht gegen ein Nati-Aufgebot sträuben»
Jetzt, wo er den roten Pass hat – will der 30-Jährige auch in die Nati? «Gegen ein Aufgebot würde ich mich sicher nicht sträuben», sagt Neumayr. Er wisse aber, dass die Mannschaft auf seiner Position bereits sehr stark besetzt sei. «Ausserdem stehen im Moment andere Ziele mit dem Club im Vordergrund.»
Übrigens: Von allen Schweizer Gerichten mag er Fondue am liebsten. «Meine Frau steht zwar nicht drauf», meint er lachend. «Aber die Kinder und ich freuen uns immer sehr, wenn es auf den Tisch kommt.»