ReligionWunder über Wunder
Jesus zeigte mit Wundern exemplarisch, über welche Kräfte er verfügte. Ein letztes Mal, als er an Ostern auferstand. Aus der katholischen Kirche sind Wunder nicht wegzudenken.

Wunder auf dem See Genezareth: Jesus geht übers Wasser
Der 2005 verstorbene Papst Johannes Paul II., der während seines Pontifikats 1338 Selig- und 482 Heiligsprechungen vorgenommen hat, soll selber selig gesprochen werden. Dazu fehlt nur noch ein Wunder (20 Minuten Online berichtete), das zweifelsfrei dem verblichenen Papst zugeschrieben werden kann. Geprüft wird derzeit die Spontanheilung einer französischen Ordensschwester von der Parkinson-Krankheit.
Lange Tradition
Wunder haben eine lange Tradition. Bereits die Erschaffung der Welt (Gen 1, 2) kann als solches angesehen werden; so gesehen begann alles mit einem Wunder. Etwas später war fast alles wieder zu Ende, ebenfalls wegen eines — wenn auch nicht segensreichen — Wunders: Die von Gott geschickte Sintflut (Gen 7, 1-24) ertränkte fast die gesamte Schöpfung. Wiederum einige Zeit später teilte Moses kraft eines Wunders das Rote Meer (Ex 14, 21); auch hier ertranken übrigens eine Menge Leute, nämlich ein ganzes ägyptisches Heer. Beim langen Marsch durch die Wüste waren die Israeliten danach auf weitere Wunder angewiesen; das wichtigste dürfte das Manna gewesen sein, das der Herr vom Himmel fallen liess (Ex 16, 14-35), damit das Volk sich nähre.
Im Neuen Testament wird dann eine Vielzahl von Wundern Jesu beschrieben. Einige der bekanntesten: Jesus ging übers Wasser (Matth. 14, 22-33), er verwandelte an der Hochzeit zu Kana Wasser in Wein (Joh 2, 1-11), er speiste viertausend (Mark. 8, 1-10) und erweckte den Lazarus von den Toten (Joh. 11, 1- 44). Schlechter als diesem erging es dem Feigenbaum, den Jesus verfluchte: Das arme Gewächs verdorrte augenblicklich (Matt. 21, 18-20). Sogar nach seiner Auferstehung (ebenfalls ein Wunder; Luk. 24, 1-11) liess Jesus weitere Wunder geschehen; das letzte war dann seine Himmelfahrt (Luk. 24, 50-53).
Wunder der Neuzeit
Doch die Reihe der Wunder riss nicht ab. Auch in der Neuzeit kommt es immer wieder zu spektakulären Wundern, deren Echtheit aber von der jeweils involvierten Kirche (neben den Katholiken kennen auch die Kopten oder die Orthodoxen ihre Wunder) in zum Teil aufwändigen Prozessen erwiesen werden muss. Hier einige der wichtigsten christlichen Wunder der Neuzeit — naturgemäss eine eher unvollständige Auflistung:
Ein unverwester Leichnam
Im September 1909, über dreissig Jahre nach dem Tod der heiligen Bernadette Soubirous, wurde ihr Leichnam zum ersten Mal exhumiert. Zum Erstaunen der Anwesenden soll er vollkommen erhalten gewesen sein. Auch nach einer zweiten Exhumierung 1925 seien die sterblichen Überreste erstaunlich gut erhalten geblieben, allerdings waren sie schwarz verfärbt. Daher wurden Gesicht und Hände für die Zurschaustellung mit einer Wachsmaske bedeckt. Die Leiche der frommen Französin ist nicht die einzige, die nicht zu Staub werden will: Weltweit gibt es zahlreiche unverwüstliche Heilige; die bekanntesten neben Bernadette sind der Pfarrer von Ars († 1859) und Antonius von Padua († 1231). Allerdings gibt es auch unverweste Tote mit zweifelhaftem Lebenswandel wie Papst Bonifatius VIII († 1303).
Eine Quelle in Lourdes
Bernadette war die Frau, die als Mädchen die Marienerscheinung von Lourdes hatte — ebenfalls ein Wunder. Im Februar 1858 erschien die Muttergottes dem 14-jährigen Mädchen zum ersten Mal; später entdeckte Bernadette die heilkräftige Quelle in der Grotte Massabielle. Die erste kirchlich anerkannte Wunderheilung in der Quelle fand kurz darauf statt: Eine Frau namens Catherine Latapie konnte ihren teilweise gelähmten Arm angeblich wieder bewegen, nachdem sie ihn nachts in die Quelle getaucht hatte. Lourdes ist heute einer der wichtigsten christlichen Wallfahrtsorte.
Weitere wichtige Marienerscheinungen waren Fátima (1917), Zeitoun (1968) und Medjugorje (seit 1981).
Blutige Beweise
Die bayrische Bauernmagd Therese Neumann († 1962) wurde durch ihre Wundmale, so genannte Stigmata, weltweit bekannt. Ab ihrem 28. Altersjahr traten die Male, die an die Wundmale Christi erinnerten, bei der zeitweise erblindeten und gelähmten Frau auf. Zudem soll sie seit 1926 ausser der Kommunion weder gegessen noch getrunken haben. Bei ihren ekstatischen Visionen soll sie überdies Aramäisch, die Sprache des Heiligen Landes zur Zeit Jesu, vernommen haben.
Weitere prominente Bluter sind: Der heilige Franz von Assisi († 1226), die Ordensschwester Anna Katharina Emmerick († 1824) und der 2002 heilig gesprochene Pater Pio († 1968).
Das Blutwunder von Neapel
Mit einem blutigen Wunder trumpft auch der Dom von Neapel auf: An gewissen Festtagen im Kirchenjahr verflüssigt sich das fest in Ampullen verschlossene, getrocknete Blut des Märtyrers San Gennaro († um 305). Wenn die getrocknete Körperflüssigkeit wider Erwarten fest bleibt, verheisst das nichts Gutes; die Bevölkerung von Neapel sieht es als schlechtes Omen.
Der fliegende Frater
Der italienische Mönch Josef von Cupertino († 1663) ist der Schutzpatron für Prüfungen (er galt nicht als der Hellste) und der Piloten (er erlebte zahlreiche Levitationen).
Seine wundersamen Heilungen sollen sonder Zahl sein; am eindrücklichsten war aber eine Levitation, bei der der fliegende Frater 60 Meter in die Höhe geflogen sein soll. Dort habe er ein zehn Meter grosses Kreuz in Empfang genommen und es dann «wie einen Strohhalm» auf der Erde aufgesetzt. Eigentlich sollte der flugtüchtige Heilige auch der Patron für Apple-Nutzer sein, denn Cupertino im Silicon Valley, wo die Computerfirma ihren Sitz hat, ist nach dem italienischen Mönch benannt.
In der unübersehbaren Menge der Wunder tummeln sich noch andere Kuriositäten: Weinende oder gar blutende Statuten wie die Muttergottes-Statue im koreanischen Naju; Heilige, die jahrzehntelang keine Nahrung zu sich nahmen wie Niklaus von Flüe; Hostien, die sich in blutendes Fleisch verwandeln wie beim Hostienwunder von Lanciano — das grösste Wunder von allen aber ist, was Menschen alles glauben können.
Wunder
Als Wunder (griech. thauma) gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es bezeichnet demnach allgemein etwas «Erstaunliches» und «Aussergewöhnliches» (griech. thaumasion).
Im engeren Sinn versteht man darunter ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Vernunft und Erfahrung und den Gesetzlichkeiten von Natur und Geschichte scheinbar oder wirklich widerspricht.
(Quelle: Wikipedia.org)
Ostern
ist das wichtigste christliche Fest, dessen deutsche Bezeichnung vermutlich auf ein heidnisches germanisches Frühlingsfest zurückgeht. Gefeiert wird der Opfertod Jesu und das Wunder seiner Auferstehung. Nach dem Tod am Kreuz, dessen am Karfreitag gedacht wird, folgte die Grabesruhe am Karsamstag und dann die Auferstehung am Ostersonntag: Den Frauen, die das leere Grab Jesu entdeckten, teilte ein Engel das Wunder der Auferstehung mit und kündigt Erscheinungen Jesu an.
In Analogie zum jüdischen Pessach-Fest fällt das Osterdatum immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond (frühestens 22. März, spätestens 25. April).
(Quelle: Wikipedia.org)